Der Wettstreit der Lieferdienste geht in die nächste Runde: Nach der Übernahme des Lieferdienstvermittlers Eat-star (www.eat-star.de) durch Konkurrent Lieferando (www.lieferando.de) im Juli zieht nun auch Lieferheld (www.lieferheld.de) nach und akquiriert den Hamburger Anbieter Foodle (www.foodle.de). Durch die Akquisition verspricht sich Lieferheld ein Wachstum seines Restaurantportfolios und einen entsprechenden Knowhow-Zuwachs.

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Lieferheld & Foodle: „Bestehende Partnerschaften auf ein breiteres Fundament stellen“

Mit dem Zusammenschluss beider Online-Bestellportale wird Foodle ab sofort in die Lieferheld-Plattform integriert, welche dadurch sein Restaurant-Portfolio um 457 auf über 3.000 Partner erweitern will. Endkunden sollen von einer größeren Restaurant-Reichweite der kombinierten Plattform und besserer Bestelltechnologie profitieren. Soweit der Plan. Glaubt man Lieferheld-CEO Fabian Siegel, ist die Übernahme von Foodle auch aus Kontaktesicht interessant: „Mit Foodle gewinnen wir ein großes Netzwerk in der Gastronomie, ein tolles Team und wertvolle Partner, die das Angebot für unsere Nutzer noch attraktiver machen.“

Foodle-Gründer Oliver Diekmann nimmt ab sofort die Position des Head of Key Account Management & Strategic Partnerships bei Lieferheld ein und gibt sich enstprechend zufrieden: „Der Zusammenschluss mit Lieferheld ermöglicht es uns, bestehende Partnerschaften auf ein breiteres Fundament zu stellen und ein größeres Wachstum zu erreichen“, so Diekmann.

Ähnlich wie das von Lieferando übernommene Eat-Star zählt auch Foodle eher zu den kleineren Anbietern des Segments und dürfte für Lieferheld vor allem aus Wachstumssicht interessant sein, aber auch entsprechende Branchenkontakte mit sich bringen. Für den Nutzer zeigt sich nun zusehends so etwas wie eine kleine Konsolidierung des Liefersegments, die sich insgesamt in weniger Plattformen mit größerer Auswahl bemerkbar macht.

Kampf um die Marktführerschaft der  Lieferdienste

Lieferheld wurde im Herbst 2010 von Team Europe (www.teameurope.net), Markus Fuhrmann, Nikita Fahrenholz, Claude Ritter und Mohammadi Akhabach gegründet und wird von der Tengelmann E-Commerce Beteiligungs-GmbH (e-tengelmann.de), Team Europe und Holtzbrinck Ventures (www.holtzbrinck-ventures.com) finanziert. Zurzeit beschäftigt Lieferheld 100 Mitarbeiter am Firmensitz Berlin und ist in über 500 deutschen Städten verfügbar. Mit Foodle verleiben sich die Berliner ein Startup mit Sitz in Hamburg Winterhude ein, das im Oktober 2010 von Oliver Diekmann, einem der ersten Subway-Franchise-Nehmer in Deutschland, gegründet wurde.

Für alle, die den Wettstreit der Lieferdienste bisher nicht verfolgt haben, ein kleiner Abriss: Nachdem Lieferheld im März 2011 mit einer Finanzierung über vier Millionen Euro protzte und im Mai als erster Player im Markt mit einer eigenen Hardware-Lösung für die teilnehmenden Lieferdienste überraschte, zog zuletzt Konkurrent Lieferando im Juli dieses Jahres nach, schloss ebenfalls ein Investment über vier Millionen Euro ab und übernahm den Essensdienstleister Eat-Star.

Nun setzt Lieferheld ebenfalls auf erkauftes Wachstum und erweitert durch den Zugewinn der 457 Foodle-Partner sein Restaurantportfolio auf über 3.000 Restaurants und liegt damit knapp hinter Lieferando, das es laut eigenen Angaben auf zirka 3.500 Partner bringen will. Ob und wann Pizza.de (www.pizza.de) mit seinen rund 5.000 Restaurants die derzeitig absolute Marktführung streitig gemacht wird, bleibt also weiter spannend.