Google unterstützt Startups

Google unterstützt das Ökosystem des neuen Tech-Hub Factory mit einer Million Euro in den nächsten drei Jahren. Damit wird Google zum Gründungspartner der Factory. Das ehrgeizige Co-Working-Projekt von JMES Investments hat schon Größen wie Mozilla und SoundCloud für sich begeistert. Geht es nach den Machern, entsteht hier derzeit das Epizentrum der Berliner Startup-Szene. Da will auch Google mitmischen – mit Kleingeld.

Eines ist bereits länger klar: JMES Investments will die historische Ex-Brauerei in Kooperation mit s+p Real Estate in eine zweistellige-Millionen-Euro-teure Arbeitsumgebung verwandeln. Der Name des Tech-Hubs: The Factory (www.factoryberlin.com). Der Kopf hinter JMES Investments, Udo Schloemer, sagte Gründerszene in einem Gespräch vor einigen Monaten: „Die Factory wird große Namen an sich binden“. Bereits vor einigen Woche zog Mozilla dann in die Factory, nun unterstützt der Online-Gigant Google (www.google.com) das Ökosystem des Tech-Hubs durch „Google for Entrepreneurs“ in den kommenden drei Jahren mit einer Million Euro.

Der Online-Gigant werde den Startups aus der Factory unter anderem bei Ausbildung, Beratung und Technik zur Seite stehen. Wie in einem ähnlichen Projekt in London (Google Campus London) seien unter anderem regelmäßige Sprechstunden geplant. Es gehe vor allem darum, nachhaltige Projekte und Unternehmen zu unterstützen, die sich ethischen Grundsätzen verpflichtet fühlten. Außerdem bringen sich Google-Experten aus allen Fachrichtungen in einem Mentorenprogramm als Trainer und Ratgeber persönlich ein. Die Summe von einer Million Euro ist für Google allerdings nicht sonderlich hoch. Für die Factory und ihre Bewohner dürften vor allem die Netzwerk-Effekte spannend sein.

Factory ist ein Netzwerk

Die Factory in der Rheinsberger Straße wird sich über fünf Gebäude erstrecken und insgesamt 10.000 Quadratmeter Fläche bieten. Erste Mieter sind bereits eingezogen. Zu ihnen gehören: Mozilla, Four SektorToastUrge.ioViews und Soundcloud. Die 6Wunderkinder (www.6wunderkinder.com) folgen demnächst. Was man den Mitbewohner der Factory ansieht: Sie kennen sich und arbeiten teilweise bereits seit Jahren zusammen oder nutzen ähnliche Netzwerke. Der Ausbau der Factory, der von dem jungen Architekt Julian Breinersdorfer (www.julianbreinersdorfer.com) geleitet wird, soll im zweiten Quartal 2013 Jahres beendet werden.

Das Konzept der Factory: Wer die Köpfe hinter dem Projekt mit seiner Persönlichkeit als Gründer überzeugt, bekommt Raum, um sich zu entfalten. Das Kapital für den Tech-Hub im Herzen Berlins kommt neben Google von Udo Schloemer, Marc Brucherseifer, Sascha Gechter und Dario Suter. Bis auf Suter sind auch alle Partner in der JMES – und wie Simon Schaefer auch alle Gründer. „Wir versuchen uns nicht auf ein bestimmtes Modell zu versteifen. Es geht eher um den sozialen Aspekt des Ortes. Unsere Freunde und unser Netzwerk entscheiden gemeinsam, welches Unternehmen einzieht“, so Schaefer.

Neben den Räumlichkeiten selbst will die Factory auch die notwendige IT zur Verfügung stellen – und den Austausch zwischen den Startups anregen. Zum Ökosystem der Factory gehören neben Eventflächen, an den sicher auch Google Interesse hat, auch ein Fitnessraum, Basketballplatz, Restaurant und Kantine. Sogar eine Kunstgalerie soll es geben.

„Was gut ist für das Internet, ist auch gut für Google“, sagt Unternehmensprecher Ralf Bremer von Google zu den Hintergründen der Zusammenarbeit. Dabei solle es nicht um direkte Investments von Google gehen, viel mehr solle das Geld für das Ökosystem des Tech Hubs, also beispielsweise Events, Ausbildung und Technik genutzt werden.

Bild: Factory