Fielmann mit eigenem Inkubator

Bislang unter dem Radar geblieben hat sich die Brillen-Kette Fielmann schon vor einer Weile dem Trend zum eigenen Inkubator angeschlossen. Fielmann Ventures (www.fielmann-ventures.com) soll dabei selbstständig als 100-prozentige Tochtergesellschaft der Fielmann AG Ideen umsetzen und Projekte mit Fachwissen, Skalierungskompetenz und Venture Capital unterstützen.

Die Webseite des Brutkastens strotzt dabei nur so vor Buzzwords: Angelehnt an die Lean-Startup-Methodik verwende Fielmann Ventures „einen hypothesengetriebenen, datenbasierten Ansatz, um den Nutzen und die Realisierbarkeit von Projekten zu bewerten“. In kurzen Zyklen entwickle man sogenannte Minimum Viable Products (MVPs) und teste diese anschließend gemeinsam mit Kunden und in Zusammenarbeit mit Optikern und anderen Experten.

Nachholbedarf im E-Commerce

Die Konzernmutter hatte sich in der Vergangenheit im Online-Geschäft auffällig schwer getan und viel Geschäft an Wettbewerber wie Mister Spex (www.misterspex.de), Brille24 (www.brille24.de) oder Brillen.de (www.brillen.de) verloren. Der mittlerweile 73-jährige Konzernchef Günther Fielmann hatte den Online-Brillenversand sogar als „Rückfall ins Mittelalter“ bezeichnet, weil in diesen Zeiten auch nur Fertigbrillen verkauft worden seien. Kurzfristig denke Fielmann selbst bestenfalls über Cross-Selling-Potenziale im Online-Geschäft nach, gestand man gegenüber dem Manager Magazin.

Bei Fielmann Ventures tobe sich dabei vor allem Fielmanns 23-jähriger Sohn Marc aus. Derzeit arbeite man an einer App, mit der Fielmann-Produkte wie Kontaktlinsenlösung künftig online verkaufen will. Das Progrämmchen werde bereits in Österreich getestet. In einem anderen Projekt soll durch eine optimierte Datenverarbeitung in den Filialen Zeit eingespart werden.