Das Berliner Brillenstartup Mister Spex vermeldet seinen 200sten Partneroptiker – und sieht sich bei einer Umsatzverdreifachung im Korrekturbrillensegment mit seiner Multi-Kanal-Strategie auf dem richtigen Weg. Einzigartig ist das Konzept unter Online-Brillengeschäften allerdings nicht, und auch die großen Retailketten Fielmann und Apollo werden ihren (gehörigen) Anteil am Brillengeschäft kaum ohne Widerstand aufgeben.

Multi-Kanal-Vertieb: Mister Spex mit 200stem Partner

Eines der offensichtlichen Hindernisse beim Online-Brillenkauf dürfte für viele Kunden sicherlich die Frage nach der Beratung und nach späteren Anpassungen sein. Dem will das Berliner E-Commerce-Unternehmen Mister Spex (misterspex.de) mit Partneroptikern begegnen, die entsprechende Dienstleistungen wie Sehtest und Brillenanpassung übernehmen. Ganz genau 200 Stück davon vermeldet das Jungunternehmen nun.

Mit dem „Multi-Kanal-Konzept“ sollen die Kunden von Vorteilen des Internet-Shops profitieren und gleichzeitig einen persönlichen Service vor Ort in Anspruch nehmen können, lässt sich Mitgründer Björn Sykora zitieren. Auf diese Weise will man den beiden Platzhirschen Fielmann und Apollo Marktanteile abknüpfen. Wie umkämpft der Markt in ganz Europa ist, zeigt etwa der jüngst in Frankreich vom mit 17,5 Millionen Euro ausgestatteten Anbieter Sensee in Gang gesetzte Preiskampf eindrucksvoll.

Höherer Umsatz mit Korrekturbrillen

Mit den Ergebnissen des Optiker-Partnerprogramms zeigt sich das Jungunternehmen zufrieden: Den Umsatz mit Korrektionsbrillen im ersten Halbjahr 2012 habe man im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verdreifacht. Zurückgeführt wird das insbesondere darauf, dass Kunden verstärkt zum Sehtest bei den Partneroptikern gehen. Letztere erhalten von dem Startup eine Pauschale für die erbrachten Serviceleistungen sowie eine Umsatzbeteiligung.

Bereits seit August 2011 baut Mister Spex das Partnerprogramm mit traditionellen Optikern auf. Mittelfristig soll das Kooperationsmodell auf deutschlandweit 300 bis 500 Partner anwachsen und auch inhaltlich weiterentwickelt werden, heißt es von dem Startup, das im April seine Expansion nach Schweden gestartet hatte. Auch beim Marktpotenzial gibt man sich optimistisch. So schätzt Sykora, „dass der Marktanteil der Korrektionsbrillen, die über Online-Shops mit Multi-Kanal-Ansatz verkauft werden, langfristig 20 bis 25 Prozent erreichen kann.“ Diesen wird sich Mister Spex allerdings mit Wettbewerbern wie Brillen.de (www.brillen.de, hier übrigens im Gründerszene-Interview) oder Brille24 (www.brille24.de) teilen müssen, die mit Strategien vom eigenen Filialnetz bis hin zum reinen Direktvertrieb ebenfalls um die Gunst der Brillenträger buhlen.

Bildmaterial: MisterSpex

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