Nachdem 2010 ganz im Zeichen der Groupon-Mania stand, startet nun auch die Bewertungsplattform Qype (www.qype.com) mit der Übernahme von Cooledeals (www.cooledeals.de) unter dem Namen QypeDeals ein eigenes Couponing-Angebot. QypeDeals vereint hierbei das durch Groupon CityDeal und DailyDeal bekannte Couponing mit den umfangreichen Bewertungsmöglichkeiten eines Qype.

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Qype setzt auf Dealansatz

Qype ist eine Online-Bewertungsplattform, die 2005 von Stephan Uhrenbacher gegründet wurde und durch Nutzer generierte Bewertungen für Lokalitäten jeglicher Art anbietet. Dabei ist Qype eines der wenigen innovativen deutschen StartUps, die international erfolgreich agieren und unter anderem auch im englischen, französischen, spanischen oder polnischen Markt etabliert sind.

CooleDeals ging hingegen bisher im Schatten von Groupon CityDeal (www.groupon.de) und DailyDeal (www.dailydeal.de) unter, ist aber im deutschen Markt durchaus viel versprechend aufgestellt und eine sichere Nummer drei nach den beiden Groupon-Klon-Dickschiffen.

Von Thomas Bernik und Michael Stephan in den Anfangstagen der deutschen Groupon-Mania im Januar 2010 gegründet, konnten sie dem Massensterben vieler Mitbewerber wie CoupoMania, UnserDeal oder iKupon entgehen, aber gegenüber Größen wie Groupon CityDeal oder DailyDeal nur bedingt aufschließen. Im April 2010 wurde einer der letzten Groupon-Klone Heimatpreis akquiriert und ließ CooleDeals Portfolio damit auf insgesamt 24 Städte anwachsen.

Wie passt CooleDeals in die Strategie von Qype?

Der Aufkauf von CooleDeals durch Qype ist für die ehemals reine Bewertungsplattform bereits die zweite Inhalts-Kooperation der jüngeren Zeit und die erste direkte Übernahme im Deal-Segment. Mit Lieferando (www.lieferando.de) unterhält Qype bereits eine Kooperation im Bereich Food-Delivery-Service und hat nun mit CooleDeals die Monetarisierung seines Contents und die weitere Ausgestaltung seines Geschäftsmodells vorangetrieben.

Bei der Übernahme von CooleDeals dürfte es sich also um eine Make-or-Buy-Entscheidung zur Diversifizierung des Geschäftsmodells von Qype gehandelt haben. Wenn auch kein Kaufpreis genannt wird, so dürfte dieser unter den Kosten eines Eigenbaus des Groupon-Geschäftsmodells (inklusive hoher Initialkosten und fehlender Expertise) gelegen haben. Starke Synergien sind vor allem im Bereich Lokalität zu erkennen. Qypes standortbezogene Daten auf lokaler Basis fügen sich dabei nahtlos in die städtisch-lokalen Rabattangebote von CooleDeals.

Deutscher Groupon-Markt konsolidiert sich

Es lässt sich mittlerweile immer deutlicher beobachten, dass sich der deutsche Markt der Groupon-Klone konsolidiert. Neben den beiden Dickschiffen Groupon CityDeal und DailyDeal könnte es Qype mit CooleDeals gelingen, den dritten großen Akteur im deutschen Markt zu stellen. Besonders die guten Beziehungen zu Vodafone, das im November letzten Jahres in die Bewertungsplattform investierte, könnten Qpye bei der Erschließung mobiler Nutzergruppen helfen, ist Qype doch auf Vodafone-Handys inzwischen vorinstalliert.

Groupon CityDeal, DailyDeal, Qype, CooleDeals

Wie zu erwarten war, hat sich der Markt vieler kleinerer Akteure entledigt, nachdem DailyDeal erst Teambon übernahm und etwas später auch Reduti aufkaufte. Andere Anbieter wie CoupoMania gaben schon früh auf, während Klone wie UnserDeal oder iKupon gar nicht erst richtig an den Start gingen. Und selbst das von Qype geschluckte CooleDeals weiß mit Heimatpreis schon eine Übernahme vorzuweisen.

Der deutsche Markt dürfte in Sachen Groupon nun also dicht sein und weist mit Groupon CityDeal einen deutlichen Leader auf, der in DailyDeal einen starken Konkurrenten vorfindet und auch Qype könnte in diesem Szenario eine Rolle spielen, wenn es den Hamburgern gelingt, den Deal-Ansatz attraktiv ins mobile und lokale Geschäft einzubinden. Es wird spannend zu beobachten sein, welche Rolle dann auch die beiden Groupon-Klonstätten Rebate Networks (www.rebatenetworks.com) und Group Buying Global spielen, die das Groupon-Konzept gerade international forcieren – immerhin soll Qype mit seinen QypeDeals auch ein internationales Publikum anivisieren.

Mitarbeit: Joel Kaczmarek