Offenbar gehen die Aufräumarbeiten beim Samwer-Inkubator Rocket Internet weiter. Nachdem bereits die Aktivitäten in der Türkei ein schnelles Ende fanden, wird nun auch im Emirat Dubai kräftig Hand angelegt: Der dortige Amazon-Klon Mizado wandert unter das Dach der regionalen Zalando-Variante Namshi, wie das deutsche Muster eine Kopie des US-Vorbilds Zappos. Währenddessen ist in Ägypten Jumia als Amazon-Klon an den Start gegangen – die regionale Dachgesellschaft hatte gerade eine stattliche Finanzspritze bekommen.

Rocket Internet Ägypten Jumia Mizado

Rocket Internet: Neufokussierung auf Nordafrika

Derzeit scheint im Hause Rocket Internet (www.rocket-internet.de) das große Reinemachen stattzufinden. Nachdem gerade erst alle Unternehmungen in der Türkei geschlossen wurden, scheinen sich die Aktivitäten in Dubai nur bedingt gemäß der Erwartungen der Samwer-Brüder und ihres Inkubatoren-Teams um Alexander Kudlich entwickelt zu haben.

Nun werden die Aktivitäten des Amazon-Klons Mizado (www.mizado.com) unter das Dach der zweiten Unternehmung in dem Emirat gepackt, wie das Unternehmen gegenüber Gründerszene bestätigte: Die regionale Zalando-Kopie Namshi (www.namshi.com) wird zukünftig sowohl die Segmente Fashion wie auch Electronics bedienen. Beide Webseiten sind derzeit nicht erreichbar. Dabei wurde dem Vernehmen nach auch deutlich bei den Arbeitsplätzen gekürzt: Rund 200 Mitarbeiter in dem Land sind Gerüchten zufolge erst vor wenigen Stunden entlassen worden.

Amazon-Klon startet in Ägypten

Parallel dazu ging in Ägypten ein neuer Amazon-Klon an den Start. Jumia (www.eg.jumia.com), so der Name, erweitert das im Juni zuerst in Nigeria gestartete und dann auf Marocco ausgeweitete Kasuwa, das aufgrund von lokalen Namensrechten umbenannt werden musste. Von der noch im Mai dieses Jahres durchaus respektablen Liste an Unternehmen in der Region Mittlerer Osten und Nordafrika („MENA“) ist damit nicht mehr viel übrig geblieben.

Die Neufokussierung der Aktivitäten von Rocket Internet dürfte sicherlich auf die jüngste Finanzierung durch den Mobilfunkanbieter Millicom zurückzuführen sein. Das Beteiligungsunternehmen des Samwer’schen Haus- und Hoffinanzierers Investment AB Kinnevik (www.kinnevik.se) hatte gerade erst für 340 Millionen Euro die Hälfte der Holdinggesellschaften in Lateinamerika und Afrika übernommen – samt der Option auf einen vollständigen Exit. Mit der Neufokussierung folgen Alexander, Marc und Oliver Samwer also der Spur, die sie am besten lesen können: der des Geldes.

Bildmaterial: Nicolai Steinkamp / pixelio.de