Axel Springer verkauft Gamigo

Neuer Besitzer von Gamigo weitgehend unbekannt

Axel Spinger verkauft den Spiele-Herausgeber Gamigo an Samarion S.E. aus Düsseldorf. Samarion ist ein strategischer Investor im Bereich Online-Gaming und erwirbt 100 Prozent der Gesellschaftsanteile der Gamigo AG. Der Verlag möchte sich in Zukunft weiter auf die Kernkompetenzen Inhalte-Portale, Marketing und Rubriken-Portale konzentrieren. Die Axel Springer AG war seit dem Jahr 2000 an Gamigo beteiligt und hielt seit 2009 100 Prozent an der Gesellschaft. Bereits Anfang 2012 gab es Gerüchte darüber, dass die Gamigo AG verkauft werden soll.

Für Gamigo soll es nun weitergehen wie gehabt. Zusammen mit Samarion wolle man sich stärker fokussieren und zukünftige Wachstumschancen, auch durch Konsolidierung des eigenen Marktsegments Online Gaming nutzen, erklären die Vorstände von Gamigo, Rainer Markussen und Patrick Streppel.

Der neue Besitzer des Gaming-Unternehmens Samarion S.E. ist bislang noch weitgehend unbekannt. In Pressemitteilungen wurde nur bekanntgegeben, dass der Investor aus Düsseldorf kommt. Darüber hinaus ist nicht mal eine Webseite zu finden, auf die Frage nach weiteren Informationen in einem Golem-Forum hatte anscheinend bisher auch noch keiner eine Antwort.

Online-Gaming mit tausenden Mitspielern gleichzeitig

Gamigo gibt Multiplayer-Online-Spiele heraus und betreibt diese auch, dabei handelt es sich speziell um sogenannte Massively-Multiplayer–Online-Games (MMOG). Das bedeutet, dass sich in den Spielen gleichzeitig tausende Spieler in einer virtuellen Welt bewegen. Dieses Modell steht im Gegensatz zu anderen Online-Games, bei denen in einem Match, einer Spielrunde beispielsweise nur 30 Spieler gleichzeitig möglich sind. Diese Begrenzung ist beispielsweise bei klassischen Shootern wie Counter Strike vorzufinden, eines der bekanntesten MMOG-Spiele ist wohl World of Warcraft.

Das Hamburger Unternehmen hat bereits 2001, mittlerweile bietet Gamigo 20 verschiedene Spiele an, die Browser- oder Client-Basiert sind. Die Spiele werden vor allem in Deutschland und Frankreich vertrieben, seit 2010 hat Gamigo eine Niederlassung in New York, um den nordamerikanischen Markt zu erschließen. Die Spiele von Gamigo funktionieren alle nach dem Free-To-Play-Modell, Nutzer müssen nichts bezahlen, um die Spiele zu spielen. Einnahmen werden bei diesem Modell über kostenpflichtige Zusatzoptionen oder In-Game-Käufe erzielt.

Free2Play-Segment noch attraktiv?

Zuletzt hatten im Free2Play-Segment die beiden namhaften Anbieter Bigpoint und Zynga mit Entlassungen auf sich aufmerksam gemacht. Insbesondere die hohe Zahl an kleineren Unternehmen, die in den umkämpften Markt in den vergangenen Monaten eingestiegen sind, macht den beiden Spieleschmieden dabei zu schaffen. Anders als die beiden Wettbewerber fokussiert sich Gamigo allerdings auf MMOG-Spiele.

In diesem Segment dürfte die Kundenbindung deutlich höher sein, als das bei sogenannten Social-Games der Fall ist – was den Eintritt neuer Anbieter erschwert und damit die Margen auf einem höheren Niveau hält. Zumindest dürften dies die Hoffnungen des neuen Besitzers sein.