Erst kürzlich hatte sich Elon Musk in einer internen E-Mail dazu ausgelassen, dass ein Saboteur in der Firma entdeckt worden sei. Daher rief er alle Tesla-Mitarbeiter dazu auf, besonders aufmerksam zu sein und zu melden, wenn ihnen Geschehnisse auffielen, die ihnen sonderbar erscheinen. Nun hat Tesla vor einem Gericht in Nevada rechtliche Schritte gegen den Ex-Angestellten eingereicht. Der Ingenieur soll, wie aus der Klageschrift hervorgeht, seit Oktober 2017 in der Gigafactory 1 gearbeitet haben. Nach Probleme mit Kollegen und mangelnder Leistung sei er auf eine neue Position versetzt worden. Offenkundig habe er sich dafür rächen wollen. 

Der Ex-Mitarbeiter habe unter anderem auf Computern von drei weiteren Angestellten „Hacking-Software“ installiert. Die Software habe regelmäßig geheime Daten des Unternehmens ausgeleitet – und hätte, wenn sie nicht entdeckt worden wäre, selbst nach seinem Fortgang weitergearbeitet. Periodisch habe sie neue Dokumente „in die Hände dritter Parteien“ gesendet. Dabei hätte es sich um „mehrere Gigabyte“ an Dokumenten, Fotos und Videos gehandelt, die beispielsweise die Fertigungsstraßen zeigten. Jedoch könnten ebenso Daten zu Produkten und Diensten betroffen sein, die noch nicht enthüllt wurden. Der Mitarbeiter habe in Kauf genommen, dass die gehackten Kollegen für die Leaks verantwortlich gemacht worden wären.

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Ebenso soll er, wie er auch bereits gestanden habe, das Fertigungssystem der Fabrik manipuliert haben. Dadurch sei es zu Problemen und Verzögerungen bei der Batterieproduktion gekommen – die zumindest mitverantwortlich für die Engpässe beim Fahrzeugbau sein könnten. Zudem wird ihm vorgeworfen, die Quelle für Meldungen gewesen zu sein, die von durchlöcherten Batteriezellen berichteten. Auch soll er gezielt falsche Informationen an die Presse geliefert haben. Unter anderem habe er wohl versucht, Tesla durch Gerüchte über Produktionsabfälle, Ausschussmaterial und den Verbau von fehlerhaften Akkumulatoren zu schaden. Er soll es auch gewesen sein, auf den Meldungen zurückgehen, die besagten, dass Tesla Probleme habe, neue Fertigungsmaschinen in Betrieb zu nehmen.

Unklar bleibt vorerst, ob noch andere Parteien an der Sabotage beteiligt waren. Musk spekulierte in der E-Mail an seine Angestellten, dass Tripp mit Konkurrenten, Spekulanten oder Vertretern der Öl- und Gasindustrie in Kontakt gestanden haben könnte. Auch welchen langfristigen Schaden der Ex-Angestellte möglicherweise verursacht hat, lässt sich derzeit noch nicht beziffern.

Dieser Artikel erschien zuerst bei Wired.de.

Bild: Getty Images / Spencer Platt