Die aktuellen Kurznachrichten:

+++ 69 weitere Millionen für Soundcloud +++

Wieder mal Geld für Soundcloud: Der in Berlin gegründete Musikstreamingdienst hat eine Finanzierung über knapp 69 Millionen Euro (75 Millionen Dollar) von Sirius erhalten, einem US-amerikanischen Radioriesen. Im Gegenzug bekommt Sirius neben einem Minderheitsanteil auch zwei Vorstandsposten, wie Soundcloud am Dienstag mitteilte. Mit dem Geld soll vorwiegend die Produktentwicklung „beschleunigt” werden. Zugleich kündigte das Unternehmen neue Geschäftsziele an: Die Einnahmen aus Musik-Abos sollen in 2020 die 200-Millionen-Marke überspringen. Soundcloud gehört zu den Urgesteinen der Berliner Startup-Szene, geriet 2017 jedoch in eine Krise. Massenentlassungen und Standortschließungen waren die Folge. Nur ein Not-Investment über 170 Millionen Dollar konnte das Unternehmen retten. (Quelle: Unternehmen, Dienstag, 16:22 Uhr, hue)

+++ Crowdfunding-Plattform Patreon kommt nach Berlin +++ 

Die US-amerikanische Crowdfunding-Plattform Patreon legt ihren Fokus verstärkt auf Deutschland. Noch im Februar will das Jungunternehmen ein Büro in Berlin eröffnen und Preise erstmals in den europäischen Währungen Euro und Pfund anzeigen. Über die Plattform können sich Kreative von der Crowd finanzieren lassen. Mehr als 150.000 Geldsuchende und vier Millionen Crowdinvestoren seien weltweit auf Patreon registriert, heißt es vom Unternehmen. Aus Deutschland seien bereits „etliche” dabei, nun wolle man „die Beziehungen zu europäischen Künstlern und Kreativen weiter ausbauen”. Patreon wurde 2013 in San Francisco gegründet und ist laut Crunchbase mit 166 Millionen Dollar finanziert. Zu den Geldgebern gehören Index Ventures und Thrive Capital. (Quelle: Unternehmen, Dienstag, 14:25 Uhr, ps)

+++ Primecrowd beteiligt sich an Biotech-Übernahme +++

Investoren des österreichischen Netzwerks Primecrowd haben zwei Millionen Euro für die Übernahme des Bremer Unternehmens Molzym bereitgestellt. Neuer Eigentümer von Molzym ist jetzt Gradian Diagnostics, ein Diagnostik-Investor. Molzym hat ein Verfahren zur Identifikation von Bakterien bei Blutvergiftungen entwickelt. Durch die Übernahme soll das Unternehmen in den USA wachsen – und künftig auch an die Börse gehen. Primecrowd verbindet nach eigenen Angaben rund mehr als 1.000 Geldgeber miteinander. Über das Netzwerk kam nun auch die Akquisition des 2003 gegründeten Molzym zustande. (Quelle: Trending Topics / Der Brutkasten, Dienstag, 10:59 Uhr, ene) 

+++ Home24 schließt erstmals profitables Quartal ab +++

Von Oktober bis Dezember 2019 erwirtschaftete der Münchener Möbelshop das erste Mal Gewinne. Die Ebitda-Marge lag in dem Zeitraum bei zwei Prozent. Der vorläufige Ganzjahresumsatz von Home24 liegt bei 372 Millionen Euro, 20 Prozent mehr als im Vorjahr. Wie hoch die Verluste waren, wurde nicht bekannt gegeben. Für 2020 peilt das Unternehmen eine Ebitda-Marge zwischen minus zwei und plus zwei Prozent an. (Quelle: Unternehmen, Dienstag, 08:57 Uhr, lks)

+++ Delivery Hero erwartet auch 2020 Verluste +++

Der Essenslieferdienst wird in diesem Jahr erneut rote Zahlen schreiben. Der Vorstand kündigte eine operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) von minus 14 bis minus 18 Prozent an. Der Umsatz solle zwischen 2,4 und 2,6 Milliarden Euro liegen. Im Europageschäft wird erstmals das Erreichen der Gewinnschwelle erwartet. In 2019 setzte Delivery Hero 1,46 Milliarden Euro um, die vorläufige Ebitda-Marge liegt bei minus 30 Prozent. (Quelle: Reuters / Unternehmen, Dienstag, 08:42 Uhr, lks)

+++ Tesla beantragt Förderung für Werk in Grünheide +++

Der US-Elektrobauer hat nach Informationen der DPA Fördergelder für seine Fabrik im brandenburgischen Grünheide beantragt. Die Höhe der Fördersumme liege wahrscheinlich bei „weit über 100 Millionen Euro”, könne zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht genau beziffert werden, so Tillmann Stenger, Vorstandschef der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB). Damit es mit den Fördergeldern klappe, müsse Tesla einen Investitionsplan vorlegen. Tesla will in seinem neuen Werk in Grünheide, dem ersten in Europa, jährlich 500.000 Model 3 und Y bauen. So sollen 10.000 Arbeitsplätze entstehen. Gerade läuft ein umweltrechtliches Genehmigungsverfahren für die Bebauung des Areals. (Quelle: Zeit Online / ZDF, Montag, 15:58 Uhr, ene)

+++ SpaceX steht mögliche Aufspaltung bevor +++

Elon Musks Raketen-Firma SpaceX denkt darüber nach, seine Satelliten-Einheit Starlink abzuspalten und an die Börse zu bringen. SpaceX würde in diesem Fall ein privates Unternehmen bleiben. Das sagte SpaceX-COO Gwynne Shotwell vergangene Woche auf einem Investorentreffen in Miami. Starlink arbeitet daran, ein weltweites Highspeed-Internet mittels Satelliten aufzubauen, das schneller und günstiger sein soll als herkömmliche Lösungen. t3n mutmaßt, dass das Internet-Geschäftsmodell risikoreicher als gedacht sei – und durch die Abspaltung nicht zum Risikofaktor für die Marsmission von SpaceX werden sollte. (Quelle: Bloomberg / t3n, Montag, 13:10 Uhr, ene)

+++ Weiterer Streetscooter-COO geht +++

Beim Elektrotransporter-Startup Streetscooter sind sich das Management und der Eigentümer über die Ausrichtung der Firma offenbar nicht einig. Nach weniger als einem Jahr an der Spitze der Post-Tochter gibt CEO Jörg Sommer auf und scheidet mit sofortiger Wirkung aus. An Sommers Stelle rückt nun Markus Dörr, der bislang für das operative Geschäft zuständig war. (Quelle: Handelsblatt, Montag, 11:02 Uhr, ho)

Bild: Lora Ohanessian / Unsplash; Bild Social Media (Tesla): Getty Images / Smith Collection / Gado