Die aktuellen Kurznachrichten:

+++ Kartenmacherei-Gründer stoppt Inkubator-Experiment +++

Christoph Behn, Gründer der Online-Papeterie Kartenmacherei, hatte Ende 2018 gegenüber Gründerszene angekündigt, mit Better Ventures einen eigenen Startup-Inkubator aufbauen wollen. Laut eines Berichts der Wirtschaftswoche hat Behn das Experiment nun ohne genaue Angabe von Gründen gestoppt – und will mit Better Ventures künftig nur noch als Investor aktiv sein. Zehn Beteiligungen pro Jahr will nach eigener Aussage stemmen. Ein erstes Investment wurde kürzlich bereits getätigt: Behns Firma beteiligte sich am Putzmittel-Startup Everdrop. (Quelle: Wirtschaftswoche, Donnerstag, 11:20 Uhr, hue)

+++ Xing wächst im ersten Halbjahr +++

Das ehemals als Xing firmierende Karriere-Netzwerk wächst in der Corona-Krise und bestätigt seine Jahresprognose. Die langfristigen Trends, auf denen das Geschäft beruhe, wie die Themen Digitalisierung und demografischer Wandel, seien nach wie vor intakt, sagte Petra von Strombeck, die seit Ende Mai das Hamburger Unternehmen New Work führt. Inzwischen kommt das Netzwerk Xing auf 18,1 Millionen Mitglieder und damit 900.000 mehr als im Dezember. Der Umsatz im ersten Halbjahr stieg trotz coronabedingter Rückgänge im Veranstaltungsbereich und schwächelnder Werbeeinnehmen um sechs Prozent auf fast 136 Millionen Euro. Das um Sondereffekte wie Zukäufe bereinigte Betriebsergebnis legte ebenfalls um sechs Prozent auf 41,1 Millionen Euro zu. (Quelle: Reuters, Donnerstag, 9:05 Uhr, hue)

+++ 3D-Druck-Startup schließt Millionenfinanzierung ab +++

Das Münchner 3D-Druck-Startup Dyemansion hat in einer weiteren Finanzierungsrunde zwölf Millionen Euro eingesammelt. Neben den bestehenden Investoren von UVC Partners, Btov Partners, KGAL und AM Ventures hat sich bei der Series-B der dänische Wachstumsfonds Nordic Alpha Partners beteiligt. Bei der vergangenen Runde kamen im September 2018 rund 4,5 Millionen Euro zusammen. Die Münchner bietet industrielle Lösungen zur Oberflächenveredelung und Einfärbung von 3D-gedruckten Kunststoffteilen an. Mit dem frischen Kapital sollen produktseitig die Abläufe weiter automatisiert und digitalisiert werden. Ziel sei es, die bestehenden Anwendungen auf Serienniveau anzuheben. (Quelle: Unternehmen, Donnerstag, 11:09 Uhr, mw)

+++ Wiener Startup Kompany sammelt Millionen ein +++

Die Regtech-Plattform Kompany hat sich in einer Finanzierungsrunde sechs Millionen Euro gesichert. Investiert haben der Schweizer VC Fairway Global Investment, Global Brain sowie weitere nicht genannte Investoren. Das Wiener Startup prüft beispielsweise amtliche Handelsregister und Sanktionslisten, ob Firmenpartner vertrauenswürdig sind. Kompany will damit die Risiken der Zusammenarbeit mit anderen Firmen minimieren und den Compliance-Prozess beschleunigen. Mit dem Geld sollen neue KI-basierte Tools für das Prüfverfahren weiterentwickelt werden, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. (Quelle: Unternehmen, Donnerstag, 11:05 Uhr, mw)

+++ Mario Götze steigt bei Frankfurter Healthtech ein +++

Das Startup Qualifyze hat sich einen prominenten Geldgeber an Bord geholt: Profifußballer Mario Götze investierte gemeinsam mit der Berliner Investorengruppe Rheingau Founders und dem staatlichen VC Coparion. Im Handelsregister ist die Runde noch nicht eingetragen. Qualifyze wurde 2017 als Spin-off der Technischen Universität Darmstadt unter dem Namen Chemsquare gegründet. Das Portal vermittelt Pharmaunternehmen an Auditoren, die die Qualität und Hygiene der Wirkstofflieferanten überprüfen und diese Daten dann gesammelt auf Qualifyze veröffentlichen. Zuvor sind bereits Cherry Ventures, Auxxo und APX eingestiegen. (Quelle: FAZ, Dienstag, 12:15 Uhr, lks)

+++ Revolut-Herausforderer Boon wird eingestellt +++

Mit einem eigenen Smartphone-Konto wollte der Zahlungsanbieter Wirecard Neobanken wie N26 oder Revolut Konkurrenz machen und in kurzer Zeit zu einer der größten Endkundenbanken der Welt aufsteigen. Von 100 Millionen Kunden als Ziel hatte Ex-Firmenchef Braun gesprochen. Wie das Unternehmen nun mitteilt, stellt Boon den Betrieb per Anfang Oktober ein. Nach der Insolvenz von Wirecard sei das Angebot nicht mehr aufrecht zu erhalten, heißt es weiter. Der Ansatz von Boon war, Endkunden nicht nur direkt anzusprechen, sondern das Angebot auch als Whitelabel-Lösung für große Versicherungen oder andere Banken am Markt zu platzieren. (Quelle: Unternehmen, Montag, 12:30 Uhr, ho.)

Bild: Lora Ohanessian / Unsplash