Die aktuellen Kurznachrichten:

+++ Factoring-Startup Pagido nach Dresden verkauft +++

Vor sechs Jahren startete Ulrik Deichsel ein Fintech, über das Freelancer und Unternehmen Rechnungen für ihre Aufträge verwalten können. Nun wurden die Markenrechte und der Kundenstamm des Münchner Startup vom börsennotierten Finanzkonzern Aifinyo übernommen – ehemals Elbe Financial Group. Aifinyo schloss sich Anfang des Jahres bereits mit dem Factoring-Konkurrenten Decimo zusammen. Wie viel die Dresdner für Pagido gezahlt haben, ist nicht bekannt. „Es dürfte sich aber um keine große Summe handeln“, mutmaßt Finance Forward mit Blick auf das niedrige Geschäftsvolumen. (Quelle: Finance Forward, Dienstag, 11:25 Uhr, lks)

+++ Münchner Luxus-Shop Mytheresa geht an die US-Börse +++

Der Münchner Onlinehändler Mytheresa steht vor dem Sprung an die Wall Street. Eine entsprechende Absichtserklärung für einen Börsengang in den USA wurde vergangene Nacht eingereicht. Das Unternehmen profitiert von der Corona-Krise und dem dadurch verstärkten Trend, online Kleidung zu kaufen. Vor Ausbruch der Pandemie reisten Käufer von Luxusmode, um vor Ort shoppen zu gehen. Im Gegensatz zu Zalando oder Amazon konzentriert sich Mytheresa auf Luxusmode von Designern wie Gucci, Prada und Valentino. Dem Börsenantrag zufolge ist noch unklar, wie viele Aktien verkauft werden und zu welchem Preis. Das wird genauso wie der Zeitpunkt der Erstnotiz an der New Yorker Börse noch festgelegt. Einem Bloomberg-Bericht von Anfang des Monats zufolge könnte die Firmenbewertung rund eine Milliarde Euro betragen. Die Modehändler Susanne und Christoph Botschen eröffneten 1987 unter dem Namen Theresa einen Laden in der Münchner Innenstadt, der 2006 den Onlineshop MyTheresa.com startete. Er wurde 2014 vom US-Einzelhandelsriesen Neiman Marcus übernommen, der inzwischen Insolvenz anmelden musste. (Quelle: Reuters, Dienstag, 11:05 Uhr, lks)

+++ 2020 wurden weniger Fintechs gegründet +++ 

Einer aktuellen Studie zufolge wurden in Deutschland von Anfang Januar bis Ende September 48 neue Fintechs gegründet. Das sind fünf weniger als im Vorjahreszeitraum. Den Autoren zufolge gibt es aber eine hohe Dunkelziffer: Viele Startups agierten erst einmal im Hintergrund, bevor sie an die Öffentlichkeit treten. Daher könne die tatsächliche Zahl der Fintech-Neugründungen erst 2021 ermittelt werden. Am stärksten wachsen die Anbieter von Geldanlage-Apps, zehn Firmen in diesem Bereich sind im Beobachtungszeitraum entstanden. Insgesamt gibt es hierzulande 946 Jungfirmen im Finanzsektor. Die Wagniskapitalsumme, die diese Startups bis Ende September eingesammelt haben, beträgt 953 Millionen Euro. Das sind rund 30 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Anzahl der Funding-Runden sank von 105 auf 103. (Quelle: Comdirekt, Dienstag, 10:48 Uhr, ps)

+++ 1,1 Millionen für neues Startup der Evopark-Gründer +++

Sastrix ist gerade mal fünf Monate auf dem Markt und konnte bereits eine erste Finanzierungsrunde abschließen. Insgesamt 1,1 Millionen Euro (1,3 Millionen Dollar) stecken TS Ventures, die Beteiligungsfirma von Serienunternehmer Tim Schuhmacher, der Bgrerliner Biotech-VC Discovery Ventures und diverse Business Angels wie Bonial-Erfinder Christian Gaiser in das Saas-Startup. Die Kölner Firma hat eine Software entwickelt, mit der Unternehmen die Rechnungen und Lizenzen sämtlicher anderer Software-Lösungen verwalten können. Das Produkt soll vor allem Teams ansprechen, die remote arbeiten. Sastrix wurde im Sommer von zwei der Evopark-Gründer gestartet. Maximilian Messing und Sven Lackinger bauten mit Kommilitonen 2014 einen Parkservice auf, der drei Jahre später von Porsche aufgekauft wurde. Der Rest des Gründerteams hat gerade ein Fitness-Startup aufgebaut(Quelle: Unternehmen, Dienstag, 9:16 Uhr, lks)

+++ Spotify-Investor legt 325-Millionen-Fonds auf +++

Der Finanzinvestor Astanor Ventures legt einen neuen 325 Millionen Dollar umfassenden Fonds auf. Das Geld werde ausschließlich in Startups gesteckt, die nach einem positiven gesellschaftlichen Effekt strebten, teilte die 2017 von Eric Archambeau und George Coelho gegründete Firma am Freitag mit. Ausschau werde nach Startups gehalten, die an technologischen Lösungen in den Bereichen Landwirtschaft, Lebensmittel und Ozeane arbeiteten. Der VC investierte in der Vergangenheit bereits in Firmen wie Spotify oder Xing. In Deutschland finanzierte Astanor etwa das in Berlin ansässige Startup Infarm, das Indoor-Gewächshäuser herstellt. (Quelle: Reuters, Freitag, 10:24 Uhr, ps)

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