Der Social-Games-Hersteller Wooga (www.wooga.com) darf wohl als eines von Deutschlands Vorzeige-Unternehmen gelten – darf bei 85 Mitarbeitern eigentlich noch von einem StartUp gesprochen werden? – und dies unterstreicht nun auch eine üppige Finanzierungsrunde über 24 Millionen US-Dollar.

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Mit 24 Mio. will Wooga neue Games schaffen

Zugeflossen ist das Kapital der Series-B-Finanzierungsrunde aus den Taschen von Highland Capital Partners (www.hcp.com), Tenaya Capital (www.tenayacapital.com) sowie den bisherigen Investoren Holtzbrinck Ventures (www.holtzbrinck-ventures.com) und Balderton Capital (www.balderton.com), wobei Highland Capital Partners als Hauptinvestor agierte.

Wooga entwickelt so genannte Social-Games, also Spiele die Facebook-Nutzer mit ihren Freunden spielen können. Das Berliner-Team darf einige der beliebtesten Social-Games weltweit (zum Beispiel Monster World, Diamond Dash oder Bubble Island) zu seinem Portfolio zählen und bringt es derzeit auf eindrucksvolle 30 Millionen Nutzer im Monat.

Entsprechend stolz gibt sich Geschäftsführer Jens Begemann: „Als wir anfingen wurde uns gesagt, die Konkurrenz sei übermächtig, wir würden es nicht schaffen. Und heute – zwei Jahre später – haben wir drei Spiele in den Top-20. Wir sind mittlerweile der einzige Entwickler, neben Zynga, mit mehr als zwei Spielen in den Top-20.“

Mit den nun erhaltenen 24 Millionen US-Dollar (umgerechnet rund 16,7 Millionen Euro) soll die Produktion einer neuen Generation von Social-Games vorangetrieben werden, mit denen Wooga bis 2020 einer der größten Spiele-Entwickler der Welt werden will. Jens Begemann und sein Mitgründer Philipp Möser wollen dabei vor allem eine breite Zielgruppe adressieren und sich nicht nur auf junge Männer konzentrieren, wie es bei Computerspielen in der Vergangenheit üblich war. Unterstützt werden sie dabei ab sofort von Fergal Mullen, General Partner bei Highland, der im Zuge der Investition zum Board von Wooga hinzustößt.

Wooga im Höhenflug

Das Interesse der Investorenschaft, die sich in ihren Pressemitteilungszitaten praktisch überschlagen, dürfte sich vor allem aus Woogas guter Performance erklären: Mittlerweile ist Wooga die Nummer drei der Social-Games-Entwickler auf Facebook und steht laut eigenen Angaben auch kurz davor, den Zweitplatzierten Electronic Arts zu überholen. Zum heutigen Zeitpunkt sind 85 Mitarbeiter aus 20 Nationen für das Berliner Unternehmen tätig – bis Ende 2011 sollen es 150 werden, schon jetzt wächst Wooga um zwei Mitarbeiter pro Woche.

Gegenüber Gründerszene meinte Jens Begemann stolz: „Bei solch einer Bewertung hätten andere Gründer womöglich verkauft, wir haben noch einmal investiert“. Die anderen Zitate der Beteiligten lesen sich so:

Fergal Mullen, General Partner bei Highland Capital:

„Wir sind begeistert von der Vision, die Jens [Begemann] und sein Team verfolgen und die Ergebnisse, die sie bei der Realisierung dieser Vision vorlegen, sprechen für sich selbst. Wooga erfährt ein explosionsartiges Wachstum loyaler und aktiver Nutzer. Sie haben ein ausgezeichnetes Arbeitsverhältnis mit Facebook etabliert und [sind]  bestens aufgestellt, um in Zukunft die beliebtesten Social-Games zu entwickeln.

Roberto Bonanzinga, Partner bei Balderton Capital:

„Wir lieben Unternehmen wie Wooga. In den vergangenen zwei Jahren durften wir beobachten, wie das ehemals kleine, aber sehr engagierte Wooga-Team zum drittgrößten Social-Games-Entwickler der Welt wurde. Wir freuen uns, dass wir Wooga schon zu einem so frühen Zeitpunkt unterstützen konnten und werden Jens [Begemann] und seinem Team weiterhin helfen, es mit den Titanen Zynga und EA aufzunehmen.“

Wie es scheint stufte Gründerszene Wooga also nicht zu unrecht als eines von 33 Internetunternehmen ein, auf die Deutschland stolz sein kann ein. Ob es Wooga auch mit Electronic Arts (und Zynga?) aufnehmen kann, wird sicherlich eines der spannenden Themen für dieses Jahr – zuzutrauen wäre es den Berlinern…