Es wird viel diskutiert darüber, was Journalismus darf und was nicht. Darüber, was Journalismus ist. In der Gründerszene-Redaktion haben wir lange und intensiv darüber gesprochen. Und beschlossen, unser Selbstverständnis und unseren Anspruch in einer Leitlinie festzuhalten. Und weil wir uns daran messen lassen wollen, veröffentlichen wir die Leitlinie auch hier offen für jedermann einsehbar. Alle Gründerszene-Redakteurinnen und Redakteure bekommen die Leitlinie als Anhang zum Arbeitsvertrag gleich vom ersten Tag an ausgehändigt. Weil das, was wir in ihr zusammengefasst haben, für uns den Kern unserer Arbeit darstellt.

Wir sind unabhängig.

Wir dienen keiner Interessengruppe, sei sie denn politisch, ideologisch, wirtschaftlich oder anders geartet. Technologischem Fortschritt und digitalem Unternehmertum stehen wir offen und optimistisch, aber reflektiert und differenziert gegenüber. Über etwaige finanzielle Beziehungen aller Handelnden sowie der Autorinnen und Autoren klären wir stets proaktiv auf, unsere journalistische Unabhängigkeit ist immer gegeben.

Wir sind verlässlich.

Alle Informationen müssen stimmen. Im Zweifelsfall verzichten wir auf Details oder eine Berichterstattung, wenn wir die Tatsachen nicht hinreichend prüfen können. Wir sind immer bestrebt, Flüchtigkeitsfehler, Irrtümer oder Missverständnisse zu vermeiden. Wir veröffentlichen keine Inhalte, die nicht von mindestens einer Kollegin oder einem Kollegen sorgfältig gegengelesen wurden. Sollten inhaltliche Fehler passieren, gestehen wir diese offen ein, korrigieren sie und weisen auf die Korrekturen hin. Beim Verbreiten von Nachrichten, die wir nicht selbst überprüfen können, sind mindestens zwei unabhängige Quellen notwendig, es sei denn, es handelt sich um privilegierte Quellen wie zum Beispiel Nachrichtenagenturen. Der Schutz der Quellen hat für uns höchste Priorität.

Wir sind ein Team.

In der Redaktion arbeiten wir respektvoll zusammen. Diskussionen führen wir offen und suchen die gegenseitige Kritik. Alle Redaktionsmitglieder bringen selbstständig Themen in die Planung ein und achten auf die Einhaltung der Gründerszene-Leitlinie. Alle Themen werden in der Redaktion abgewogen und besprochen, bevor sie recherchiert und geschrieben werden.

Wir trennen Redaktion und Verlag.

An den geschäftlichen Tätigkeiten des Verlages nimmt die Redaktion nur teil, solange ihre journalistische Unabhängigkeit nicht beeinflusst wird. Redaktionelle Inhalte und Werbung trennen wir gut erkennbar voneinander: Bezahlte Beiträge werden durch das Wort „Anzeige“ gekennzeichnet, in der Dachzeile und im Autorenprofil als „Sponsored Post“ ausgewiesen. Auf sozialen Medien wird Werbung ebenfalls durch das Wort „Anzeige“ deutlich gemacht.

Wir sind lesenswert.

Wir finden die unerzählten Geschichten und wir erkennen mit sicherem journalistischen Gespür die aktuellen Themen, zu denen unsere Leser Bezug haben und die sie beschäftigen. Wir erklären sie und ordnen sie verständlich ein. Wir zeigen unseren Leserinnen und Lesern den größeren Zusammenhang, aus dem sie für sich selbst Schlüsse ziehen können.

Wir sind meinungsstark.

Wir recherchieren, bewerten, kommentieren. Wir kritisieren ohne Vorbehalte, dürfen einer Sache oder einer Person gegenüber aber auch positiv eingestellt sein. Wir geben unterschiedlichen Meinungen Raum. Dabei achten wir stets auf Fairness, aber sind klar im Urteil.

Wir sind aktuell und relevant.

Wir haben keinen ausdrücklichen Fokus auf Nachrichten, doch die von uns gesetzten Themen haben einen aktuellen Bezug. Unser Anspruch ist es, Geschichten persönlicher, näher am Geschehen und hintergründiger als andere zu erzählen. Wir legen Wert auf Details, Bezüge, Bedeutung.

Wir decken auf.

Wir suchen nach unbekannten Hintergründen, Zusammenhängen oder Missständen. Dabei achten wir stets auf eine faire und ausgewogene Berichterstattung. Stehen sich mehrere Parteien gegenüber, geben wir allen betroffenen Seiten gleichermaßen die Gelegenheit, zur Sprache zu kommen.

Wir stellen Menschen in den Mittelpunkt.

Unsere Geschichten handeln von Menschen, die etwas bewirken. Es geht uns um mehr als nur Wirtschaftsberichterstattung. Es geht um Mut und Unternehmergeist – genauso wie um den Umgang mit schwierigen beruflichen Situationen oder Fehlentscheidungen.

Wir lassen unsere Leserinnen und Leser teilhaben.

Wir legen Wert auf eine lebendige und wohlformulierte Sprache. Die Leserin oder der Leser soll bei erzählenden Formaten das Gefühl haben, gemeinsam mit der Autorin oder dem Autor dabei zu sein. Wir vermitteln ihm viele Hintergründe, dabei schildern wir unsere eigenen Eindrücke und halten uns immer an Tatsachen.

Alex Hofmann, Chefredakteur, und die Gründerszene-Redaktion

Berlin, am 30. Januar 2019