Geht es wirklich nicht mit weniger Verpackungsmüll?

Es wird in der Digitalszene gerne revolutioniert und disrupted. Künstliche Intelligenz, Blockchain – ach, da wird so viel Neues möglich sein! Und ich freue mich auch drauf. Aber wir müssen vorher auch mal über einige grundlegende Fragen reden. Über den Ballast, der sich in um die vielen schönen Erfindungen der vergangenen Jahre angesammelt hat. Reinemachen, wenn man so will. 

Bitte löst das Verpackungsproblem.

Frisches Essen per App direkt nach Hause? Sehr gerne und das ist auch längst keine Zukunftsmusik mehr. Wir von Gründerszene haben eine ganze Reihe an Anbietern getestet. Was alle gemeinsam haben: Am Ende steht man vor einem unglaublichen Berg an Verpackungsmüll. Vieles ist schon in irgendeiner Form recyclebar, zumindest steht es so auf den Kartons, Tüten und Behältnissen geschrieben. Aber muss es denn wirklich so viel sein? Das muss doch besser gehen! Und es geht übrigens gar nicht nur um Food. Wer sich gerade vor Weihnachten die Papiermüll-Container im Innenhof angesehen hat, musste ebenso den Glauben an die Vernunft verlieren.

 

Ich wünsche mir eine digitale ID statt hunderte Accounts.

Apropos Konten. Ich probiere wirklich gerne neue Dienste im Netz aus. Das Resultat: Dutzende wenn nicht hunderte Benutzer-Accounts. Wieso gibt es eigentlich keinen vertrauenswürdigen(!) Dienst, der mir Zugang zu unterschiedlichen Online-Angeboten geben kann? Sicher, Facebook und Google bieten das an und zumindest auf vielen US-Seiten wird das Verfahren auch angeboten. Aber Facebook vertraue ich aus gegebenem Anlass nicht, und die Accountverwaltung von Google bringt mich an die Grenzen der Selbstbeherrschung. Ist schon klar, dass alle an meine Daten wollen. Und ich habe generell auch nichts dagegen, sie kontrolliert preiszugeben – solange ich eine Übersicht habe. Aber warum muss ich alles jedes Mal wieder in eine neue Eingabemaske eintragen? Und wo wir gerade dabei sind: Ich würde wirklich sehr gerne Accounts auch per Knopfdruck wieder zuverlässig löschen können.

1, 2, 3, 4, 5G…

Das richtet sich an die Netzanbieter und ist ein Dauerbrenner: Wenn die kommende 5G-Funktechnologie die Basis für viele Smarthome-Anwendungen und fliegende Taxis werden soll, dann finde ich das durchaus aufregend. Aufregen könnte ich mich aber auch jedes Mal in der U-Bahn, wo zumeist Funkstille ist. Oder im Zug. Oder in einigen Ecken von Pankow. Dass 5G noch Zukunftsmusik ist, klar. Aber auch kein 4G. Kein 3G, kein… Wenn wir alle der Meinung sind, dass die Zukunft digital und connected ist, dann wäre es wünschenswert, wenn man wenigstens mal eine Whatsapp von unterwegs verschicken könnte oder die vielen wunderbaren Dienste nutzen, deren Accounts ich bald auch gut und sicher verwalten kann, siehe oben.

Erfindet doch bitte ein interessantes soziales Netzwerk.

Es gab viele Anläufe in den vergangenen Monaten, ein neues soziales Netzwerk aufzubauen. Ello zum Beispiel, Mastodon oder Vero. Alle schon vergessen? Ich auch, gestern erreichte mich dann eine Mail, dass mir ein neuer Nutzer auf Ello folgt. Aha. Ich glaube nicht, dass ich mich im vergangenen Jahr jemals eingeloggt habe. Facebook ist für mich irgendwie durch, der Algorithmus bringt es jedenfalls nicht fertig, mir wirklich interessante Dinge anzuzeigen. Klar, die schöne Instagram-Welt schaut man sich schon mal an. Aber wirklich Spannendes findet sich dort selten. Mit all dem, was Künstliche Intelligenz doch angeblich alles kann und welch aufregende Geschichten sich nach etwas Suche dann doch meist finden, muss doch trotz der Facebook-Übermacht mehr möglich sein.

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