In den letzten Tagen haben Amazon-Mitarbeiter ihren Arbeitgeber via Twitter überschwänglich gelobt. Eine Gruppe von etwa 15 Beschäftigten des Logistikkonzerns twitterte über die dort herrschenden guten Arbeitsbedingungen. Sehr oft betonen sie, dass es jederzeit möglich sei, die Toiletten aufzusuchen. Außerdem erzählen sie von eigenen positiven Erfahrungen. Das ließ aufhorchen. Denn: Amazon wird oft vorgeworfen, seinen Mitarbeitern katastrophale Arbeitsbedingungen zu bieten.

Die Profile der Positiv-Twitterer sind alle ähnlich angelegt. Sie tragen zusätzlich zu ihrem Vornamen den Zusatz „Amazon FC Ambassador“, was so viel heißt wie „Botschafter der Amazon Versandzentren“.

Gegenüber von US-Medien hat Amazon nun bestätigt, dass Mitarbeiter gezielt angesprochen wurden, um auf Twitter positiv über die Arbeit bei Amazon zu berichten. Die Twitter-Lobhudelei habe sich für sie auch gelohnt, berichtet ein ehemaliger Amazon-Mitarbeiter. Im Gegenzug habe es einen freien Tag sowie einen Einkaufsgutschein im Wert von 50 Euro gegeben. Der freie Tag habe innerhalb von drei Wochen genommen werden müssen, sonst wäre er verfallen. Außerdem sei den Mitarbeitern ein Mittagessen spendiert worden: Sandwiches und Aufschnitt.

Mit der Aktion wollte Amazon das Netz davon überzeugen, dass die Arbeitsbedingungen in den Versandlagern gut sind. Doch ein Sandwich und ein freier Tag klingen nach nicht viel.

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