Wem bleibt bei diesem Anblick die Luft weg?

Ist das Zynismus, Kalkül oder einfach nur dumm? Diese Frage dürften sich am Wochenende viele Leser gestellt haben, als sie in der Samstagsausgabe der Süddeutschen Zeitung eine große, ausfaltbare Werbebeilage von BWM entdeckten. Darin wirbt der Autobauer für seine 8er-Reihe mit dem Slogan: „Gebaut, um den Atem zu rauben.“

In Zeiten der Dieselkrise und der Diskussion um die schlechte Luft in den Innenstädten inklusive drohenden Fahrverboten sorgte die Anzeige bei vielen für Irritationen, wie etwa der Tagesspiegel entdeckte. In den sozialen Medien ließen die Reaktionen nicht lange auf sich warten.

Man habe den Eindruck, die Autoindustrie sei auf „die Verhöhnung als Stilmittel gekommen“, empört sich etwa eine Facebook-Nutzerin. „In Zeiten von Feinstaubalarm und Dieselfahrverbot finde ich das mehr als zynisch.“

Andere nahmen den Werbespruch mit Humor. Der Blogger Richard Gutjahr twitterte ein Foto der Anzeige und schrieb „Honest Ads“, also „ehrliche Werbung“.

Ähnliches schrieb Michael Schroeren, der ehemalige Sprecher des Bundesumweltministeriums: „Endlich! Der erste Autobauer ist geständig und gibt öffentlich zu, warum er tut, was er tut“.

Andere wiederum sehen in der Kampagne „eine Sternstunde des Marketings“. 

Welche Absicht der Autobauer und seine Marketingagentur mit der Kampagne auch verfolgt haben – auf jeden Fall hat der Journalist @jochnrausch Recht, wenn er schreibt: „Viral funktioniert das Ganze ja schon mal.“

Auch zwei Tage nach dem Erscheinen der Anzeige greift das Netz den Slogan noch auf – wenn auch nicht ganz ernst gemeint:

Bild: BMW