Fehler zweimal zu machen, ist ein No-Go, findet Kartenmacherei-Gründer Christoph Behn.
Verdient mit Gruß- und Einladungskarten viel Geld: Kartenmacherei-Gründer Christoph Behn

Vor acht Jahren gründete Christoph Behn sein Startup Kartenmacherei – und machte es zu einem Unternehmen mit 160 Mitarbeitern und 40 Millionen Euro Jahresumsatz. Dabei ist das Produkt simpel: Über die Website der Firma können Kunden Grußkarten bestellen. Anfang Dezember verkündete Behn im Interview mit Gründerszene, einmal gründen reiche ihm nicht: Mit seiner neuen Firma Better will er die Gewinne aus der Kartenmacherei künftig in den Aufbau bis zu 15 weiterer Startups investieren. 

Insgesamt 100 Millionen Euro möchte der 39-Jährige nun ab 2019 in neue Ideen stecken. Welche Vorsätze der Gründer persönlich und beruflich sonst noch fürs kommende Jahr hat, verrät er in unserem Fragebogen.

Was willst du in 2019 häufiger tun? 

Ich will unbedingt mehr Zeit mit den Teams unserer Better-Ventures verbringen und meinen Erfahrungsschatz in den Aufbau der neuen Companies einfließen lassen. Ich will unternehmerisch viele PS auf die Straße bringen. Privat möchte ich noch mehr Sport machen, vor allem wie früher wieder Basketball spielen. Ich liebe dieses Geräusch, wenn der Ball bei einem weiten Wurf durchs Netz fällt, ohne den Ring zu berühren. 

Wofür willst du in 2019 weniger Zeit investieren? 

Ich will weniger Zeit mit Social Media verbrennen. Facebook ist sowieso kurz vor dem Ende und Instagram bloß eine schöne Scheinwelt. Ich will mich mehr auf das richtige, haptische Leben konzentrieren. 

Welchen Fehler willst du 2019 nicht nochmal machen? 

Ich hasse es, im Eifer des Gefechts einen Fehler zu machen, den ich zuvor schon einmal gemacht habe. Das ist wirklich ein No-Go für mich. Generell erwarte ich, wieder einige Fehler zu machen, die wir im Team jedoch idealerweise schnell auffangen und korrigieren können. Ich bin überzeugt: Wer keine Fehler macht, riskiert auch nichts und schadet dem Unternehmen durch seine Passivität. 

Was willst du 2019 lernen? 

Ich will möglichst viel über die Branchen lernen, die für unsere neuen Business-Ideen interessant sind. Ich möchte noch mehr darüber lernen, wie man in verschiedenen Bereichen erfolgreich Ventures am Fließband baut. Privat habe ich mir vorgenommen, das Klavierspielen zu lernen. Hier bin ich seit meiner Jugend noch nicht über „Für Elise“ hinausgekommen. Es wird Zeit. 

Lest auch

Welche Person willst du 2019 kennenlernen? 

Zum Lunch: Mo Gawdat (ehem. Chief Business Officer bei Google X, Anm.d.R.) zum Plaudern über Google X und seine Onebillionhappy-Kampagne. Zum Three-Point Shootout: Dirk Nowitzki. 

Welche Geschichte willst du 2019 auf jeden Fall nicht auf Gründerszene über dich lesen? 

„Kartenmacherei-Gründer: Keine Ideen für neue Ventures. Christoph Behn heuert bei Amazon an.“

Welches Buch willst du 2019 unbedingt lesen? 

„Zukunftsblind“ von Benedikt Herles. Ich bin gespannt, welche Ideen dort für den richtigen Umgang mit dem digitalen Wandel präsentiert werden. 

Was ist dein wichtigster Vorsatz für 2019? 

Ganz oben auf meiner Liste steht die Bereitschaft, weiter an mir selbst zu arbeiten sowie die Lust darauf, immer wieder neue Dinge zu lernen. Priorität genießt auch das Vorhaben, mich in Stresssituationen ausgewogener zu ernähren. Außerdem möchte ich unbedingt unsere Ideen für neue Ventures in die Tat umsetzen und unternehmerisch mehr riskieren. 

Bild: Christoph Behn