Etwas zu viel Klischee: HackerIn im Hoodie
Etwas zu viel Klischee: Hackerin im Hoodie

Im Darknet als Hacker arbeiten? Klingt aufregend. Aber wie kommt man überhaupt an einen solchen Job? Wie es aussieht, auf recht unspektakuläre Art: per Jobanzeige. Wie Cyberscoop ausgegraben hat, ist das genau der Weg, über den die Gruppe The Dark Overlord neue Mitarbeiter gesucht hat.  

„Do YOU want to get Rich? Come work for us!“ So betitelte The Dark Overlord die Anzeige im bezahlten Darknet-Forum KickAss, heißt es dem Bericht. Bei einem Einstiegsgehalt von 55.000 Euro – monatlich! – und möglichen 77.500 Euro nach zwei Jahren ist das große R in Rich sicherlich angemessen. Da müsste man zumindest nicht überlegen, wie das dann eigentlich mit der Krankenkasse funktioniert.

Wem der Name der Gruppe bekannt vorkommt, das sind die Hacker, die Episoden der Netflix-Serie „Orange is the New Black“ trotz bezahltem Lösegelds vor ihrer eigentlichen Veröffentlichung ins Netz gestellt hatten. Im Mai vergangenen Jahres hatte die serbische Polizei ein vermeintliches Mitglied verhaftet – womöglich ein Grund für den Personalmangel.

Die Jobanzeige der dunklen Oberherren ist eher traditionell gehalten. Dabei wird klar: auch Hacken ist Arbeit und Bewerber müssen bodenständige Anforderungen erfüllen. Gefordert sind zehn Jahre Erfahrung in einem von acht IT-Feldern (nicht verhandelbar!), unter anderem webbasiertes Eindringen oder Windows-Programmierung. Fünf Jahre Teamerfahrung (Freelancer sind unerwünscht) sind ebenfalls ein Muss, genau so wie eine starke Arbeitsethik. Auch eine Gewinnerattitüde ist The Dark Overlord wichtig. Das Leben sei einfach zu kurz, um nicht reich zu sein.

Innovativ müsse der Bewerber bitteschön sein, über den Tellerrand schauen können und – Achtung! – ordentlich und gut formuliert an den Chef berichten können, schreibt das Unternehmen in der Jobanzeige. Experte für „Chinesisch“ zu sein, sei von Vorteil. Arabisch und – jetzt wird es für den einen oder anderen vielleicht wirklich interessant – Deutsch würden auch gesucht.

Immerhin: Für jede fließend gesprochene Sprache gibt es fünf Prozent on top. Ob der Job noch zu haben ist? Schwer zu sagen, die Anzeige stammt aus dem November. Auf Linkedin wird man wahrscheinlich nicht herausfinden können, wer ihn bekommen hat.

Via The Hustle; Bild: Benjamin Torode