Reflektiert sonntags gerne, was er in der Woche erlebt hat – und was ihn dankbar stimmt: Fabian Niedballa

Besonders in der Startup-Szene gilt ein extrem hohes Arbeitspensum. Umso wichtiger, ein oder zwei Tage in der Woche abzuschalten, auf andere Gedanken zu kommen, Hobbys nachzugehen. Wir haben die Menschen hinter den Startups gefragt, wie sie entspannen – um einen noch persönlicheren Eindruck von ihnen zu bekommen und uns eventuell auch für das eigene Wochenende inspirieren zu lassen. Besonders interessieren uns die ganz normalen Tätigkeiten, was wer auf Netflix guckt oder wo es die besten Bagels gibt. Heute: Fabian Niedballa. Er gründete 2018 gemeinsam mit zwei Freunden das Startup Sharpist, das mit Künstlicher Intelligenz nach dem „perfekten Match zwischen Führungskraft und Coach“ sucht; von Investoren bekam das Team bereits einen siebenstelligen Betrag. Niedballa, der zuvor bei Getyourguide als Head of Sales und Supply Operations tätig war, lebt in Berlin. 

Das Beste an meinem Sonntag ist… 

… dass ich den Tag bewusst ohne Geschwindigkeit angehen lasse und mir Zeit für Dinge nehme, die in der Woche noch mal vielleicht zu kurz kommen. Dazu gehört für mich vor allem, Zeit mit Freunden zu verbringen, Gedanken ohne Zeitdruck schweifen zu lassen und mich in die Themen, über die ich gerne mehr lernen möchte, in Ruhe einzulesen und -denken.

Das Frühstück am Sonntag besteht aus… 

Brötchen vom Bäcker. Weil der Sonntag für mich im Zeichen der Langsamkeit und der Spontanität steht, probiere ich gerne hier neben der normalen Berliner Schrippe auch mal etwas Neues aus. Meine letzte Entdeckung war, dass auch Sesamringe sich super mit Rührei und Frischkäse kombinieren lassen. Alternativ bereite ich gerne Porridge mit frischen Früchten zu und experimentiere immer wieder mal mit neuen Gewürzen oder Zutaten. Die sichere Bank sind hier Haferflocken mit warmer Hafermilch, einer Banane, einem Apfel, einigen Beeren, etwas Zimt und ein paar Cashewkernen. 

Wie sehen deine üblichen Aktivitäten am Sonntag aus? Flohmarkt, Sport, Familie/Freunde sehen? 

Der Tag beginnt frisch und ausgeschlafen – sprich dem Sonntag ging ein recht entspannter Samstagabend voraus. Am liebsten habe ich keinen komplett durchgeplanten Tag, sondern lasse etwas Raum für Spontanität. Gerne kombiniere ich sonntags das Treffen von Freunden mit gemeinsamen Aktivitäten. Das kann eine Runde Sport beim Joggen, Bouldern oder Fußballspielen sein, der Besuch einer Ausstellung oder im Kino, eine Erkundungstour durch die Brandenburger Natur oder in aller Ruhe gemeinsam etwas zu kochen. Ein Fixpunkt ist mittlerweile das meditative Hemdenbügeln am Abend geworden. Dabei höre ich einen Podcast oder erkundige mich am Telefon bei Freunden oder meinen Eltern nach dem Rechten. Am Sonntagabend nehme ich mir auch immer eine Viertelstunde, um über die Dinge zu reflektieren, für die ich in der letzten Woche dankbar war und weitere 15 Minuten, um mir darüber klar zu werden, was ich in der kommenden Woche erreichen möchte. Diese Gedanken schreibe ich strukturiert auf und behalte sie als Orientierungspunkt. Das sind Aufgaben, zu der wir auch alle Learners auf unserer Sharpist-App anregen. Wie vielen Menschen gibt mir das Wochenende die Chance, die Herausforderungen des Alltags in Perspektive zu setzen. 

Das schaue ich im Fernsehen/ bei Netflix/…, wenn ich am Wochenende ein paar Stunden für mich habe… 

… spaziere ich lieber mal ins Kino als das Risiko zu fahren, tief in eine Netflix-Serie gezogen zu werden. Je nach Drehort ist auch der „Tatort“ hin und wieder ein guter Ausklang eines entspannten Wochenendes. 

Niemals würde ich am (verkaufsoffenen) Sonntag… 

… zu Ikea fahren. 

In einem perfekten Leben wäre jeder Sonntag… 

… sonnig und verkehrsberuhigt. Menschen würden gemeinsam noch mehr Zeit an der frischen Luft und an öffentlichen Plätzen verbringen und die Straßen würden zu Orten für Sport, Märkte und andere gesellschaftliche Aktivitäten werden.

Bild: Fabian Niedballa