Seit dem Ausbruch von Corona ist die Unsicherheit groß unter europäischen Startups. Doch eine Studie zeigt die Chancen in der Krise auf

Seit den Einschränkungen durch Corona kursiert bei vielen in der Startup-Szene die Befürchtung, dass ihnen bald das Kapital ausgehen könnte. Wie ein nun veröffentlichter Report zeigt, sind die meisten europäischen Startups und Investoren aber gut aufgestellt. Die von der EU-Kommission unterstützte Datenplattform Europeanstartups.co hat in Zusammenarbeit mit der niederländischen Plattform Dealroom.co und dem Newsportal Sifted.co in ihrer Untersuchung herausgearbeitet, dass lediglich ein Drittel der europäischen Startups durch Corona beeinträchtigt seien – viele andere junge Unternehmen hingegen könnten profitieren.

Dass sich der europäische Startup-Kosmos als stabil erweise, hänge auch damit zusammen, dass viele VCs noch kurz vor der Corona-Einschränkungen neue Fonds geschlossen hätten. So zum Beispiel auch der von Klaus Hommels aufgesetzte Lakestar-Fonds. Der Studie zufolge seien 65 Prozent der Startups von der Krise nicht betroffen. KI-Unternehmen, Online-Lebensmittelhändler oder Health-Apps würden demnach sogar durch die Krise profitieren.

Die Finanzierungsrunden im März und April seien noch nicht betroffen, in den Folgemonaten könnte es jedoch zu Beeinträchtigungen kommen, so Studienleiter Yoram Wijngaarde gegenüber dem Handelsblatt. Probleme könnten auf Frühphasen-Startups zukommen, die anfälliger für die Veränderungen durch Corona sind. Die Studie zeigt außerdem in einer Zweijahresprognose, welche Startup-Branchen am meisten durch die Corona-Krise betroffen sein könnten: Hierzu zählt der Reise-, Mobilitäts– und Immobiliensektor.

Der Report gibt zudem eine Übersicht, wie europäische Startups im globalen Vergleich mit VC-Geld aufgestellt sind und wie das Risikokapital europaweit verteilt ist. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass rund zwei Millionen Jobs durch die Startup-Szene entstehen.

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Bild: Getty Images /Thomas Barwick