Dominik Richter, Valentin Stalf, Nicolas Brusson und Taavet Hinrikus (von links nach rechts und oben nach unten)
Dominik Richter, Valentin Stalf, Nicolas Brusson und Taavet Hinrikus (von links nach rechts und oben nach unten)

„Unumgänglich: Europa muss mehr Talente für Startups anziehen“ – so beginnt der offene Brief, den heute 30 Startup-CEOs unter Notoptional.eu ins Netz gestellt haben. Er soll am 7. Januar kommenden Jahres an EU-Parlamentarier verschickt werden. Bis dahin können sich noch weitere Szene-Köpfe mit ihren Unterschriften anschließen. Bisher sind unter anderem Taavet Hinrikus von Transferwise, Nicolas Brusson von Blablacar, Niklas Östberg und Dominik Richter von Delivery Hero und Hellofresh, Sebastian Siemiatkowski von Klarna, Nikolay Storonsky von Revolut, Samir Desai von Funding Circle und Valentin Stalf von N26 mit dabei.

Die Gründer und Geschäftsführer fordern die EU-Politiker in dem Brief auf, den „größten Flaschenhals beim Thema Wachstum“ zu beseitigen: den Mangel an Tech-Talenten. Ginge Europa nicht gegen den Mangel vor, würde das hiesige „Powerhouse“, das neben dem Silicon Valley entstanden sei, Gefahr laufen, an Dynamik zu verlieren. Allein in den nächsten zwölf Monaten würden Startups in Europa 100.000 neue Angestellte suchen, so die Startup-CEOs.

Von der EU-Politik wünscht man sich deswegen beispielsweise mehr Möglichkeiten, Mitarbeiter am Unternehmen zu beteiligen, weil junge Startups selten hohe Gehälter zahlen und nur so Talente an sich binden könnten. Derzeit sei die Gesetzgebung in Europa jedoch „archaisch und hochgradig ineffektiv“. Europäische Startups hätten einen „schweren Nachteil gegenüber den Konkurrenten aus dem Silicon Valley“. Die CEOs befürchten einen „Brain drain“ heimischer Talente ins Ausland, wenn die Politik nicht handele.

Bild: Getty /Anthony Harvey, ERIC PIERMONT, HelloFresh, Klarna; Collage: Michel Penke