Dem Chef gebührt das größte Stück Kuchen – oder?
Dem Chef oder der Chefin gebührt das größte Stück Kuchen – oder?

Für unser neues Format „Anonymes Jobprotokoll“ haben wir diese Woche einen Gründer erzählen lassen, wie hoch sein Gehalt ist. Wieso anonym? Weil er nicht möchte, dass jeder weiß, wie viel er verdient. Schließlich ist das Einkommen häufig ein Tabuthema. Wer von unseren Leserinnen und Lesern weiß, was der eigene Chef verdient? Vermutlich sind es sehr wenige.

Der Gründer, der uns anonym zu Protokoll gegeben hat, wie viel er verdient, gehört mit einem Jahresgehalt von 132.000 Euro zur deutschen Oberschicht. 11.000 Euro sind das im Monat, das ist sehr viel Geld. Das sagt er auch selber. Allerdings: „Mein Unternehmen ist erfolgreich, wir waren wenige Monate nach der Gründung profitabel und wachsen seitdem schnell – und das, obwohl ich mir ein hohes Gehalt auszahle“, erzählt er. Sein hohes Einkommen hat er sich selbst erarbeitet.

Seine Mitarbeiter verdienen seiner Aussage nach gut, sie erhielten „zwischen 3.000 und 5.000 Euro monatlich“. Außerdem bekämen sie zusätzlich einen Bonus, wenn die Ziele erreicht werden, berichtet er.

Viel Diskussionsstoff

Das anonyme Jobprotokoll hat Zehntausende Leser interessiert, sie diskutierten heftig – und stimmten ab. Findet ihr es ok, wenn Gründer und Gründerinnen deutlich mehr verdienen als ihre Angestellten? Die meisten unsere Leser sind der Meinung, das sei völlig in Ordnung: Jeder Gründer dürfe sich so viel auszahlen, wie er möchte.

Doch für viele gibt es eine Bedingung: „Nur, wenn das Startup Gewinne macht.“ Diese Einschränkung ist interessant. Denn viele Startup-Gründer arbeiten über Jahre sehr viel und hart für ein Unternehmen, das nicht profitabel ist. Sollen diese Gründer dann wenig, gar nichts oder immer nur so viel wie ihre Mitarbeiter verdienen? Es gibt noch viel Diskussionsstoff.