Business Angel Christoph Raethke (rechts auf einem Bild aus 2010) hat sich für das kommende Jahrzehnt viel vorgenommen.

Das Jahr 2020 ist da. Ein Startup-Jahrzehnt ist damit zu Ende gegangen. Wir lassen in unserem Neujahrsfragebogen noch einmal einige der spannendsten Persönlichkeiten der Gründerszene zu Wort kommen.

Als manche der heutigen Millenial-Gründer noch im Sandkasten spielten, hatte er schon seine erste Gründung hinter sich: im Jahr 1999. Seitdem ist Christoph Raethke im deutschen Startup-Ökosystem unterwegs – als Business Angel, Autor und Mentor für viele Startups und Gründer. Vor kurzem hat er außerdem Angels of Deutschland gestartet, ein Podcast-Blog-Format, auf dem er über die Freuden und Tücken des Business-Angel-Daseins aufklären will. Wie sah sein Startup-Jahrzehnt zwischen 2010 und 2020 aus?

Was hast du vor zehn Jahren gemacht?

Mich von einem in die Hose gegangenen Startup erholt – und gewissermaßen ein anderes gescheitertes „Startup“ besucht: Kuba.

Wie hättest du reagiert, wenn dir damals jemand gesagt hätte, was du heute tust?

„Mann, das wär’ ja klasse!“

Mit welchen Trends der letzten zehn Jahre hättest du niemals gerechnet?

Der Accelerator-Boom. Schwer zu glauben, aber vor zehn Jahren kannte man noch nicht einmal den Begriff!

Welche Trends hast du überbewertet?

Keinen, würde ich sagen. Trends bedeuten mir wenig. Für mich zählt immer der Einzelfall.

Und welche unterschätzt?

Airbnb. Carsharing ja, aber Wohnungen?

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Technologie, Politik, Gesellschaft: Wie stellst du dir das nächste Jahrzehnt vor? Welche Wünsche hast du?

Meine Mission ist, dass alle die Chancen und Werkzeuge der Digitalisierung verstehen und nutzen, als eine Selbstermächtigung, die die ganze Gesellschaft mitnimmt. Die größten Feinde dieser Mission sind die Rechtspopulisten der AfD und die Nazis in ihrem Windschatten. Keine Technologie ist so wichtig wie es zu verhindern, dass diese Leute in den nächsten zehn Jahren oder jemals die Oberhand gewinnen.

Was hast du dir für die nächsten zehn Jahre vorgenommen?

So viel wie möglich zum Gelingen dieser Mission beizutragen, dabei möglichst viele großartige Menschen und Projekte kennenzulernen und meine Weisheit sowie meinen Ruhm und Wohlstand zu mehren.

Bild: Unsplash / Photo by Vitaly Taranov on Unsplash; Privat