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Lesara ist schon das zweite Unternehmen des 30-jährigen Roman Kirsch
Mittlerweile eher Investor als Gründer: Roman Kirsch. 

Nach der Insolvenz seiner Modefirma Lesara Ende 2018 ist es ruhig geworden um den Gründer Roman Kirsch. Aktuell ist der 32-Jährige vor allem als Investor aktiv, wie er im Gründerszene-Podcast „So geht Startup“ erzählt. Den Gründern lediglich Geld zu geben, reiche ihm jedoch nicht: „Rein finanzielle Investments geben mir nicht so viel Erfüllung, wie wenn man unternehmerisch und operativ beteiligt ist.“

 

Etwa zwei Unternehmen pro Jahr will Roman Kirsch mit aufbauen und „in der kritischen Phase der ersten zwölf bis 24 Monate“ begleiten. Dazu kämen etwa fünf bis sechs „klassische Business-Angel-Investments“ pro Jahr. Gründerszene hat sich die Unternehmen genauer angeschaut, in die Kirsch aktuell investiert. Einige davon sind schon bekannt, wie etwa sein Engagement bei Fitvia, andere fliegen noch unter dem Randar. 

Laut Handelsregister ist Roman Kirsch an Firmen wie Seven Senders, Wunderdata, Sunshine Smile und Moberries beteiligt. Auch an Kayzendem neuen Startup von Seriengründer Tim Koschella, hält er Anteile. Bei diesen Firmen tritt der Lesara-Gründer nur als Finanzinvestor auf.

Millionen-Exit bei Fitvia

Bis vor Kurzem war Kirsch außerdem noch an dem Tee-Startup Fitvia beteiligt. Im vergangenen Jahr übernahm der Pharmakonzern Dermapharm 70 Prozent der Firmenanteile. Den Rest behielt Gründer Sebastian Merkhoffer, der weiterhin CEO von Fitvia ist. Über die Kaufsumme wurde Stillschweigen vereinbart. Laut Deutsche Startups soll das Unternehmen mit bis zu 50 Millionen bewertet worden sein. Kirsch war einer von lediglich zwei Investoren, die vor dem Kauf an Fitvia beteiligt waren; er hielt zuletzt rund drei Prozent an der Firma.

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Auch nach dem Exit bleibt der Investor mit dem Fitvia-Chef Merkhoffer verbunden. Beide arbeiteten gerade an einem neuen Unternehmen im Direct-to-Consumer-Bereich, sagt Kirsch. Also eine Firma, die ihre Produkte ohne Zwischenhändler direkt an Endkunden vertreibt. Weitere Details will er nicht verraten. Im Handelsregister ist noch keine Gesellschaft unter dem Namen der beiden Unternehmer eingetragen.

Auf Direct-to-Consumer-Marken liegt auch Kirschs Fokus bei seinen anderen Beteiligungen. Die Zeit für Mitgliedschaften in Shoppingclubs wie bei Casacanda sei einfach vorbei, sagt er zu Gründerszene. Casacanda war das erste Startup, das er 2011 gegründet und das 2012 von der US-Plattform Fab übernommen wurde.

Bisher unbekannt: Sein Investment in koreanische Beauty-Pflege

Sein neuestes Engagement – sowohl finanziell als auch operativ – ist Yepoda, eine Kosmetikmarke, die im Direktvertrieb koreanische Hautpflege verkauft. Einer der Gründer ist Sander van Bladel, ein ehemaliger Lesara-Mitarbeiter. Laut Handelsregister ist neben den Gründern nur noch Kirsch Gesellschafter der Firma, an der er aktuell 16,5 Prozent hält. Wie viel Geld der Berliner in die Beteiligungen gesteckt hat, ist nicht bekannt.

Der Modewelt ist der 32-Jährige auch nach dem Lesara-Aus treu geblieben. Laut Kirsch gehören zu seinen operativen Beteiligungen aktuell die beiden Modelabels On Vacation und Vertere Berlin, die zu einer Gesellschaft zusammengefasst wurden.

Modeausstatter für die Berliner Clubkultur

Vertere Berlin vertreibt Mode für Techno-Fans inspiriert von der Berliner Clubkultur. Bekannte DJs wie etwa Nina Kraviz werben als Influencer für die Marke. Die Gründer des Labels, Uli Hasselmann und Jonas Michalak, sind selbst bekannte DJs. Michalak ist ebenfalls ein langjähriger Lesara-Mitarbeiter – so kam der Kontakt zu Kirsch zustande.

Vertere Berlin ist laut Kirsch von Beginn an profitabel gewesen. Zu den Umsatzzahlen will er keine weiteren Angaben machen. So wie die meisten E-Commerce-Firmen habe auch das Modelabel Vertere Berlin von Corona profitiert, sagt Investor Kirsch. Die Tatsache, dass alle Clubs aktuell bis auf unbestimmte Zeit geschlossen sind, habe der Nachfrage bei dem Label ebenfalls keinen Abbruch getan.

Bild: Chris Marxen/Gründerszene
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