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Bundesarbeitsminister Hubertus Heil hat erst kürzlich einen Gesetzentwurf zum Home Office vorgelegt. Durchbekommen wird er ihn so wohl nicht.

Doch auch die Deutschen sind offenbar nicht überzeugt von einem gesetzlichen Anspruch aufs Home Office. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von Business Insider.

Sogar jüngere Menschen im Alter von unter 40 Jahren sprechen sich eher dafür aus, den Arbeitgeber über die Erlaubnis fürs Home Office entscheiden zu lassen.

Seit Beginn der Corona-Pandemie arbeiten viele Angestellte am eigenen Küchentisch. Und sie finden es gut. Immerhin lassen sich so Beruf und Familie besser vereinbaren und einige sagen sogar, sie seien produktiver als im Büro.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil hatte bereits im vergangenen April angekündigt, ein Recht auf Home Office gesetzlich zu verankern und erst kürzlich ein Gesetz vorgelegt. Arbeitnehmer sollten einen Anspruch auf 24 Tage Home Office im Jahr bekommen — zumindest in den Berufen, in denen es möglich ist.

Doch beim Koalitionspartner CDU regte sich schon damals Widerstand. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier etwa wollte keine „staatliche Gängelei“. Es müsse eher Bürokratie abgebaut als neue Regeln geschaffen werden.

Eine exklusive, repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für Business Insider zeigt nun: Die Deutschen sind offenbar ähnlich eingestellt. Mehr als die Hälfte spricht sich dafür aus, den Arbeitgeber darüber entscheiden zu lassen, ob Home Office im Betrieb möglich ist oder nicht. Nur etwa jeder Vierte favorisiert einen gesetzlichen Mindestanspruch.

Überraschend ist: Selbst Millennials — also Personen im Alter von 25 bis 39 Jahren — und auch die jüngere Generation Y sprechen sich nicht eindeutig für eine gesetzliche Vorgabe aus. Vielmehr sind sie unentschieden, was richtig ist und was nicht. Ab einem Alter von 40 Jahren ist die Tendenz eindeutig, den Chef übers Home Office entscheiden zu lassen und nicht den Gesetzgeber.

Dabei gelten Personen, die zu den Millennials und der Generation Y zählen, als besonders bedacht auf Arbeitnehmerrechte. Erst kürzlich zeigte eine Umfrage, dass ihnen gerade flexibles Arbeiten wichtig ist — neben einem hohen Gehalt und Work-Life-Balance.

Es hatte im Vorfeld Bedenken gegeben, dass aus denen, die einen Anspruch auf Home Office haben, und denen, bei denen es nicht möglich ist, eine Zwei-Klassen-Gesellschaft erwachsen könnte. Carsten Lindemann, Vorsitzender der CDU-Mittelstandsvereinigung, bemängelte, Unternehmen hätten gerade genügend andere Sorgen: „Neue Auflagen sind das Letzte, was sie gebrauchen können.“

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