Das Büro des GoEuro-Gründers Naren Shaam liegt mitten in Berlin.

Es sei wichtig, die für das eigene Unternehmen relevanten Kapitalgeber zu identifizieren, sagte GoEuro-CEO Naren Shaam kürzlich im Interview mit Gründerszene. Dann müsse man im Pitch zu überzeugen.

Beides ist dem Gründer offenbar gelungen: 150 Millionen US-Dollar (140 Millionen Euro) hat das Berliner Reise-Startup in seiner jüngsten Finanzierungsrunde eingesammelt. Es sei die bisher höchste für das Unternehmen, heißt es in einer Mitteilung. Insgesamt sind damit 300 Millionen US-Dollar in das 2013 gegründete Startup geflossen. 

Neben der Finanzierungsrunde gibt das Startup die Übernahme der Meta-Suchmaschine Busliniensuche aus Karlsruhe bekannt. Details zum Kaufpreis nennt das Startup nicht.

Über die Plattform GoEuro können Reisende vergleichen, welches Verkehrsmittel am günstigsten ist – und je nach Anbieter direkt in der App buchen. Derzeit ist das Unternehmen nach eigenen Angaben in 36 europäischen Märkten aktiv, 27 Millionen Menschen nutzen die Plattform monatlich. Mit dem neuen Kapital soll die Expansion in weitere Länder finanziert und das Produkt weiterentwickelt werden. 

Neuer Investor, neuer Markt

Angeführt wird die aktuelle Runde von der schwedischen Investmentfirma Kinnevik AB und der Temasek Holding, einem globalen Investor mit Sitz in Singapur. Hillhouse Capital beteiligte sich ebenfalls. Hillhouse investiert weltweit, mit besonderem Fokus auf Asien. Hier dürfte einer der Zukunftsmärkte von GoEuro liegen. Man freue sich, GoEuro dabei zu unterstützen, seine Transport- Buchungsplattform nach Asien und in den Rest der Welt zu bringen, kommentierte Hillhouse-Gründer Lei Zhang das Investment. 

Im Rahmen der Transaktion wird Cristina Stenbeck dem Vorstand von GoEuro beitreten. Sie ist Hauptaktionärin und Aufsichtsratsmitglied von Kinnevik sowie Mitglied des Aufsichtsrats von Spotify. Bis 2016 war Stenbeck Vorstandsvorsitzende bei Kinnevik und Aufsichtsratsvorsitzende bei Zalando.

Mit der aktuellen Runde treibt GoEuro-Gründer Shaam seine Vision von einer Plattform für alle Reisebuchungen weiter voran. „Wenn alles gut läuft, brauchen wir noch etwa fünf Jahre“, sagte er im Frühjahr gegenüber Gründerszene. 

Bild: GoEuro