Drei Gründer, ein Vorname: Michael Hübl, Michael Grupp und Micha-Manuel Bues (v.l.)

Der VC aus dem Silicon Valley hat in den letzten 36 Jahren in viele große Namen investiert, darunter Facebook, Spotify, Etsy und Slack. Auch Firmen aus Deutschland hat der Risikokapitalgeber im Portfolio. Jetzt ist Accel erneut bei einem deutschen Software-Startup eingestiegen: Bryter mit Sitz in Berlin und Frankfurt am Main. In der Late-Seed-Runde flossen umgerechnet knapp 5,5 Millionen Euro (sechs Millionen US-Dollar), wie aus einer Mitteilung der neuen Partner sowie dem Handelsregister (via Startupdetector) hervorgeht. Demnach beteiligten sich auch der britische VC Notion Capital sowie Cavalry Ventures aus Berlin und andere Investoren. 

Bryter vertreibt eine Art Software-Baukasten an Geschäftskunden. Mitarbeiter von Kanzleien, Banken oder Beratungsfirmen sollen mithilfe des „Toolkits“ ohne Programmierkenntnisse eigene Anwendungen und Bots bauen können, die Entscheidungsprozesse automatisieren. Als Beispiel nennt Mitgründer Michael Grupp im Gespräch mit Gründerszene das Erstellen von Vertraulichkeitsvereinbarungen (NDAs) durch Kanzleien. Juristen könnten mithilfe von Bryter Wenn-dann-Bedingungen und Entscheidungslogiken festlegen. Am Ende könne eine App stehen, die Informationen von Mandanten automatisch in Dokumente einbaue und die fertigen NDAs per Mail verschicke, so Grupp.

Innerhalb eines Jahres auf dem Markt habe man mit Kunden wie ING und Deloitte einen siebenstelligen Umsatz gemacht, sagt der Gründer. Sie zahlten meist mittlere fünfstellige Summen für eine Jahreslizenz. Grupp gründete vorher auch die Mainzer Abschlussarbeiten-Plattform Thesius und das Legaltech Lexalgo mit.

Laut Handelsregister hält Accel jetzt insgesamt rund 16 Prozent der Unternehmensanteile an Bryter. Damit ist der VC der größte Einzelgesellschafter nach den Gründern. Accel ist in Deutschland beispielsweise auch an Dashdash beteiligt, einem Startup, das genau wie Bryter das Programmieren ohne Programmierkenntnisse ermöglichen will. Dashdash arbeitet dazu aber mit Spreadsheets, also mit den aus Programmen wie Excel bekannten Tabellen, in deren Zellen Nutzer Kalkulationen durchführen können. 

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Bild: Bryter