Die für die Kontrolle von Inhalten zuständigen Mitarbeiter von Facebook werden einer Klage zufolge nicht ausreichend vor den Folgen der Beschäftigung mit verstörendem Material geschützt. Die als Zeitarbeiter eingestellten sogenannten Moderatoren würden mit „Tausenden Videos, Fotos und Live-Übertragungen von sexuellem Missbrauch von Kindern, Vergewaltigungen, Folter, Tiersex, Enthauptungen, Suiziden und Morden“ bombardiert, hieß es in einer am Montag veröffentlichen Erklärung zur Klage eines ehemaligen Mitarbeiters. 

Facebook komme nicht der Pflicht nach, ein sicheres Arbeitsumfeld zu schaffen. Vielmehr würden Zeitarbeiter durchgeschleust, die „von dem, was sie auf der Arbeit erleben, unheilbar traumatisiert werden“. Der Kläger arbeitete den Angaben zufolge neun Monate lang in den Büros von Facebook in Menlo Park und Mountain View. Dorthin war er von der Zeitarbeitsfirma Pro Unlimited vermittelt worden, die in der Klage vor einem Gericht in Kalifornien ebenfalls als Beklagte genannt wird.

Eine Stellungnahme von Facebook lag zunächst nicht vor. Gegenwärtig beschäftigt das Internet-Netzwerk zur Prüfung der Inhalte mehr als 7.500 Mitarbeiter, teils Festangestellte, teils über Zeitarbeitsfirmen. Sie haben früheren Angaben des Konzerns zufolge Zugang zu psychologischer Betreuung einschließlich Fachkräften vor Ort.

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