Deutschlands Blockchain-Startups konzentrieren sich vor allem in einer Metropole.

Berlin ist Deutschlands Gründerhauptstadt – auch was Blockchain-Startups angeht. Das hat eine neue Untersuchung des Krypto-Unternehmens Blockstate und der Medienplattform BTC-Echo ergeben. Für den „German Blockchain Index“ wurden Vertreter von 103 Blockchain-Startups befragt und Recherchen zu 195 Firmen aus dem Bereich angestellt.

Dabei zeigt sich, dass die Gründungswelle in Deutschland schon vor dem großen Hype im zweiten Halbjahr 2017 begann. Zwischen 2013 und 2016 wurden mehr Blockchain-Startups gegründet als im vergangenen Jahr des Kryptorausches. Auch 2018 – und damit nach dem Absturz der Kryptomärkte – hat sich die Gründerfreude kaum abgeschwächt.

Im Vergleich der Bundesländer liegt Berlin klar an der Spitze. 89 Blockchain-Startups haben laut Blockstate ihren Sitz in der Hauptstadt. Doch auch Bayern, Nordrhein-Westfalen und Hessen beherbergen so einige junge Krypto-Unternehmen. Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, das Saarland, Sachsen-Anhalt und Thüringen können hingegen nicht ein einziges Distributed-Ledger-Unternehmen aufweisen.

Von den befragten Unternehmen gaben 72 an, bereits Einnahmen zu verzeichnen. Elf davon kamen auf Jahresumsätze von weniger als 50.000 Euro, drei verbuchten mehr als eine Million Euro jährlich. Wenig überraschend beschäftigen sich viele deutsche Krypto-Startups mit Finanzen. 41 Unternehmen sind in diesem Bereich tätig. Der Rest verteilt sich überraschend divers in die unterschiedlichsten Branchen wie IoT, Gesundheit, Dating oder Unterhaltung.

Die beliebteste Finanzierungsform unter deutschen Blockchain-Startups ist – wenig überraschend – das Initial Coin Offering (ICO). 86 Unternehmen gaben an, sich über die Ausgabe von Token finanziert zu haben, wobei die meisten zwischen zehn und 20 Millionen einsammeln konnten. Allerdings ist die Attraktivität der Finanzierungsform zuletzt stark gesunken. Sammelten noch 73 Prozent der 2016 gegründete Startups Geld via ICO ein, waren es unter den 2018 gegründeten nur noch 34 Prozent.

8 Bereiche, die von der Blockchain umgekrempelt werden

Neben den 86 Startups, die ICOs durchgeführt haben, kamen 63 über Privatfinanzierungen an Kapital. 31 Gründer bootstrappten ihr Startup, während 23 es schafften, einen Investor aus der Wirtschaft mit ins Boot zu holen. Hohe Personalkosten dürften die meisten Blockchain-Startups bisher nicht haben. 53 Prozent der befragten Unternehmen beschäftigen weniger als zehn Mitarbeiter. Lediglich eines vermeldete zwischen 90 und 100 Angestellte.

Bild: Getty Images / Matthias Makarinus; Grafiken: Michel Penke