Hasso Plattner macht sich Gedanken über die Digitalisierung.

Seine Firma gilt als größter deutscher Tech-Erfolg. Doch SAP-Gründer Hasso Plattner hat sich in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (Paywall) – zumindest symbolisch – zu einer eher wenig fortschrittlichen Technologie bekannt. Auf die Frage der Journalisten, ob Deutschland digital wirklich so abgehängt sei, entgegnete Plattner, dass sich Deutschland weiter selbst abhänge, er darüber aber nicht länger reden wolle. „Gerade habe ich im Teletext gelesen: 72 Prozent der Deutschen befürworten die Vermögenssteuer.“ Wohl ein Seitenhieb darauf, für wie rückständig er das Land bei der Digitalisierung hält. 

Bei einer zweiprozentigen Vermögenssteuer, sagt er, „müsse“ er das Land verlassen. Seine Kritik an dem Instrument begründet er damit, dass sich viele Wachstumsfirmen eine derartige Steuer nicht leisten könnten. Plattners Prognose: „Eine neue SAP kann ich mir unter diesen Umständen nicht vorstellen.“ Deutsche Politik bezeichnet er als „extrem langsam, umständlich und auf allen Seiten ideologisch geprägt.“ Insbesondere die SPD kritisiert der 75-Jährige in dem Interview. Die Partei fordert eine Wiedereinführung der Vermögenssteuer.

Weniger Jobs durch Digitalisierung

Plattner äußert sich auch zum Grundeinkommen, zu dem er „keine Alternative“ sehe: „Wir müssen jedem eine Wohnung, ein ordentliches Einkommen und eine Gesundheitsversorgung zur Verfügung stellen.“ Als Grund führt der SAP-Gründer an, dass in Zukunft weniger Menschen Jobs hätten, wenn etwa körperliche Tätigkeiten wegfielen. „An dieser digitalen Welt können nicht alle teilhaben“, so Plattner. Um den Rückgang von Arbeitsplätzen müsse sich die Politik kümmern.

Twitter stürzt sich indes vor allem auf Plattners Teletext-Bekenntnis – und nimmt es womöglich ernster als es gemeint ist:

Und einer freut sich besonders darüber:

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Bild: Getty Image / Michele Tantussi / Freier Fotograf