Will Künstliche Intelligenz nicht zusätzlich fördern: Olaf Scholz

Deutschland soll zu einem weltweit führenden Standort für Künstliche Intelligenz werden, verspricht die Bundesregierung in ihrem Strategiepapier (PDF). Dafür werde der Bund bis 2025 drei Milliarden Euro zusätzlich bereitstellen. Doch im neuen Finanzplan ist die Summe gar nicht vorgesehen, wie das Handelsblatt berichtet. Bis 2023 seien von Finanzminister Olaf Scholz nur 500 Millionen Euro eingeplant.

Um die KI-Strategie dennoch zu finanzieren, sollen die Ministerien für Forschung, Wirtschaft und Arbeit ihre Etats umschichten, heißt es weiter. Diese müssten dafür an anderen Stellen sparen. Zudem werde in zwei Jahren geprüft, ob die drei Milliarden Euro erreicht würden. Anderenfalls könne die Finanzierung gegebenenfalls angepasst werden.

Bei der im vergangenen November vorgestellten KI-Strategie steht die finanzielle Förderung von Startups im Vordergrund. Gründer sollen ermutigt werden, KI-basierte Geschäftsmodelle zu entwickeln.

Im Papier ist von weiteren drei Milliarden Euro die Rede, die von privaten Investoren kommen sollen. Damit sollen unter anderem 100 neue KI-Professuren in Deutschland finanziert werden.

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Vergangene Woche hatte KI-Forscher Florian Gallwitz von der Technischen Hochschule Nürnberg das Papier der Bundesregierung als altbacken kritisiert. In einem Interview mit T-Online sagte er, die in der Einleitung der Strategie vorgestellten Konzepte wie Deduktionssysteme und maschinelles Beweisen seien zum Teil schon vor 30 Jahren veraltet gewesen.

Dagegen würde der Begriff Deep Learning, mit dem sich KI-Forscher derzeit auseinandersetzten, in dem 47-seitigen Papier nicht erwähnt. Künstliche neuronale Netzwerke tauchten nur drei Mal auf. „Wenn das der Kenntnisstand der Bundesregierung ist, haben wir wirklich ein Problem“, so Gallwitz.

Bild: Sean Gallup/Getty Images

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