Ein Teil des Bepro-Teams um Gründer Hyunwook Kang (hintere Reihe, mit Ball).
Ein Teil des Bepro-Teams um Gründer Hyunwook Kang (hintere Reihe, mit Ball).

Der japanische Technologiekonzern Softbank ist bekannt dafür, mit seinem Vision Fund große Summen zu investieren: 460 Millionen für Auto1, 4,4 Milliarden für Wework. Jetzt beteiligte sich das Unternehmen über seinen Frühphasen-VC Softbank Ventures Korea an dem Fußball-Startup Bepro – wenn auch mit einer deutlich kleineren Summe. 

Zehn Millionen US-Dollar steckte Softbank gemeinsam mit Altos Ventures aus dem Silicon Valley und Korea Telekom in das 2015 gegründete Startup. Softbank ist in der aktuellen Runde neu eingestiegen und fungiert als Lead-Investor. In seiner ersten Finanzierungsrunde habe Bepro etwa zwei Millionen Dollar eingesammelt, sagt COO Christoph Wünsche gegenüber Gründerszene. 

Mit dem gesamten Team von Seoul nach Hamburg

Bepro überzeugte die Investoren mit einer Software, die Fußballspiele analysieren kann. Das Startup installiert Kameras an den Spielfeldern von Fußballvereinen. Aus dem Videomaterial der 90 Minuten langen Spiele erstellt ein Algorithmus Clips prägnanter Szenen, etwa Torschüsse oder Fouls, und Statistiken zu den Sportlern. Trainer und Fußballspieler können dieses Material zu Trainingszwecken nutzen. Mit einem ähnlichen Produkt ist das US-Unternehmen Hudl auf dem Markt.

Gegründet wurde Bepro von Hyunwook Kang in Seoul. Weil der 27-Jährige das Marktpotenzial in Deutschland höher einschätzte, zog er 2017 von Südkorea nach Hamburg – mit Familie und elf Mitarbeitern. Inzwischen umfasst das Team 30 Personen. 

1. FC Köln nutzt die Software des Startups

In Thailand und Südkorea würden alle Vereine der ersten Ligen Bepro einsetzen, außerdem einige US-amerikanische Universitätsligen, sagt Wünsche. In Deutschland gehörten bisher 60 Fußballvereine von der ersten bis zur fünften Liga zu den Kunden. Darunter auch ein Bundesligist: der 1. FC Köln. Die Profi-Mannschaft des Clubs analysiere mit dem Tool ihre Trainingsspiele und die Jugendmannschaften auch Pflichtspiele. „Unter 10.000 Euro“ müssen die Vereine für die Software pro Saison bezahlen.

Mit den zehn Millionen Dollar aus der aktuellen Runde will Bepro expandieren. Die USA, Südostasien und weitere europäische Länder stünden auf dem Plan, sagt Wünsche. Deutschland solle aber Kernmarkt bleiben.

Bild: Bepro