Bei Die Höhle der Löwen kamen Nueblings smarte Mosaikwände gut an – trotzdem platzte der Deal.
Bei Die Höhle der Löwen kamen Nueblings smarte Mosaikwände gut an – trotzdem platzte der Deal.

Leuchtende Glaswände sind nichts Neues. Wenn aber statt üblichem Glas Mosaiksteine zum Leuchten gebracht werden, gilt das als Innovation. Genau das macht Florian Nuebling mit seinem Startup Volatiles.

Der 36-Jährige gründete Volatiles 2015 in Berlin, inzwischen hat seine Firma zehn Mitarbeiter. Die digitalen Mosaikmodule verkauft das Team an Privatpersonen und Unternehmen. Zu den Kunden zählt etwa Adidas. Von verschiedenen Business Angels sammelte Volatiles zwei Millionen Euro ein, ein weiteres Investment sollte bei Die Höhle der Löwen dazukommen. Nueblings Auftritt in der Vox-Show lief gut: Juror Carsten Maschmeyer sagt zu, 500.000 Euro investieren zu wollen. Dafür sollte er 20 Prozent des Startups bekommen. Angeboten hatte der Gründer nur zehn Prozent für dieselbe Summe. 

Florian, du hast Carsten Maschmeyer zehn Prozent mehr von deinem Startup gegeben, als du eigentlich wolltest. Wie weh tat das?

Gar nicht – wir haben nämlich nichts abgegeben. Der Deal kam im Nachhinein doch nicht zustande.

Warum nicht?

Auf die Einzelheiten möchte ich nicht eingehen, nur so viel sei gesagt: Letztendlich konnten Herr Maschmeyer und ich uns nicht einigen. Wir haben nicht zueinander gefunden.

Wann war klar, dass der Deal platzen würde?

Das war bereits vor etwa zwei Monaten klar. Die Aufzeichnung fand ja schon Ende Januar statt. Allerdings ist das, was während der Show passiert, auch eher eine unverbindliche Zusage als ein sicheres Investment.

Wie geht es jetzt ohne das DHDL-Investment weiter?

Im Laufe des Jahres präsentieren wir unsere Leuchtwände erst einmal auf Messen in der Schweiz und in Dubai. Es ist natürlich schade, dass es mit dem Deal nicht geklappt hat, aber zumindest profitieren wir trotzdem vom Werbeeffekt der Show. Außerdem haben wir auch noch andere Investoren und können uns vorstellen, nochmal eine Finanzierungsrunde zu machen.

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Ihr bringt mit eurem Startup Mosaiksteine zum Leuchten. Wie funktioniert das eigentlich?

Das Prinzip ist sehr simpel: Wir verheiraten Glasmosaikflächen mit LED-Leuchten, bringen also eine Lichtquelle unter Glas. Dazu kommt eine Steuerung, denn die LEDs sollen nicht nur an- und ausgehen, sondern auch verschiedene Farben und digitale Inhalte anzeigen können. Darüber hinaus gibt es eine Sensorik auf den Flächen, sodass die Mosaiksteine auf Berührung reagieren. Man kann zum Beispiel mit einer Berührung die Helligkeit verändern.

Wie lang hat die Entwicklung gedauert?

Ungefähr drei Jahre. Angefangen hat alles als Forschungsprojekt am Karlsruher Institut für Technologie und an der FU Berlin. Ich bin studierter BWLer, daher war ich zwar nicht an dem Forschungsprozess beteiligt, habe die Firma aber von Anfang an mit aufgebaut.

Du wirbst damit, dass die Mosaikwände „programmierbar“ sind. Muss man Informatiker sein, um sie benutzen zu können?

Überhaupt nicht, im Gegenteil. Die Mosaikmodule sind für Innenraumbereiche im nicht professionellen Einsatz gedacht, also in Smart Homes, Hotels oder Wellnessanlagen. Man kann die Flächen einfach per Touch-Funktion oder App steuern.

Ein Quadratmeter der Leuchtmodule kostet etwa 5.000 Euro. Damit schließt ihr den Normalverbraucher als Kunden aus.

Nicht unbedingt, aber wir richten uns natürlich eher an das gehobene Segment. Es gibt immer Leute, die Vorreiter sein wollen. Ganze Wände oder Decken zum Leuchten zu bringen, macht ja auch Eindruck bei den Freunden.

Die Löwen haben euch geraten, euer Produkt im arabischen Raum anzubieten. Habt ihr das schon gemacht?

Ja, wir haben inzwischen schon viel im mittleren Osten verkauft. Eigentlich können wir das Produkt aber weltweit verkaufen. Mosaik ist sehr facettenreich und in allen Farben erhältlich. Es kann sehr farbenfroh sein, was im arabischen Raum gut ankommt, aber auch sehr dezent. Das spricht dann eher die deutschen Kunden an. Die mögen am liebsten gar keine Farben, sondern eher weiß.

Hast du selbst so eine Mosaikwand zu Hause?

Nein, ich sehe meine Mosaikwände jeden Tag acht Stunden lang bei der Arbeit.

Bild: MG RTL D / Frank W. Hempel